Neue OZ: Kommentar zu Bushido
Osnabrück (ots)
Gefährlich
Ob Bushidos neues Lied "Stress ohne Grund", das er zusammen mit seinem Kollegen Shindy aufgenommen hat, zum Mord aufruft, wird die Staatsanwaltschaft demnächst prüfen müssen. Eindeutig ist dagegen, dass es gewaltverherrlichend und beleidigend gegenüber Frauen und Homosexuellen ist. Dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien nun entschieden hat, das Lied auf den Index zu setzen, ist daher nur konsequent.
Die Entscheidung birgt allerdings auch Gefahren: Zum einen gilt das Verkaufsverbot für unter 18-Jährige erst ab Montag. Alle Jugendlichen, die nun über den Medienrummel von dem Lied erfahren haben und es kaufen wollen, werden bis Montag die Absatzzahlen in die Höhe treiben - und Bushido ein Lächeln aufs Gesicht.
Zum anderen reizt Jugendliche naturgemäß das Verbotene. Eine CD oder MP3 zu besitzen, die sie eigentlich gar nicht haben dürften, wird innerhalb kürzester Zeit zum Statussymbol werden. Das war schon vor 20 Jahren so, als verschiedene Lieder der heute durchaus radiotauglichen Band "Die Ärzte" auf dem Index landeten.
Gut möglich also, dass das Verbot der Bundesprüfstelle Bushido direkt in die Karten spielt, indem dadurch der Hype um ihn noch größer wird.
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