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Neue OZ: Kommentar zu Griechenland

Osnabrück (ots)

Nicht der letzte Schnitt

Die geplante Entlassung von 15 000 Beamten in Griechenland ist Folge hausgemachter Probleme - und darf nicht der letzte Schnitt bei der Reform des öffentlichen Dienstes sein.

Keine Frage: Die Entlassung ist für die Betroffenen ein harter Schlag. Doch das Schicksal des Einzelnen darf nicht den Blick auf das Ganze verstellen. Und die nackten Zahlen zeigen: Griechenland hat auch im vierten Jahr der Euro-Krise einen aufgeblähten Staatsapparat. Das Heer der Beamten wird auf rund 700 000 geschätzt. Hinzu kommen noch die Angestellten von Staatsunternehmen. Über Jahrzehnte haben griechische Regierungen Wählerstimmen mit immer neuen Beamtenposten gekauft. Entstanden ist ein Apparat, der, gemessen an seiner Größe, erschreckend ineffizient ist. Zum Vergleich: Deutschland leistet sich rund 1,7 Millionen Beamte - das sind 2,1 Prozent der Bevölkerung. In Griechenland liegt der Wert bei 6,4 Prozent.

Wie jede andere Nation können auch die Griechen nicht davon leben, sich gegenseitig Formulare auszustellen. Im Vergleich zur Gesamtzahl ist die Entlassung von 15 000 Beamten moderat und kann nur der Anfang der Schrumpfkur sein.

Umso wichtiger ist es, die Privatwirtschaft wieder in Schwung zu bringen, um den entlassenen Staatsdienern eine Zukunft zu bieten. Der von Berlin geplante Fonds könnte dabei helfen, wenn das Geld bei den Unternehmen ankommt, denen ihre Hausbank keinen Kredit mehr gibt.

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