Neue OZ: Kommentar zu Wagner-Festspiele
Osnabrück (ots)
Unterstützen - und mitmischen?
Zumindest vor der Presse geben sich Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner zum Beginn der Wagner-Festspiele zurückhaltend. Fast so, als liege ihr Schicksal derzeit in den Händen anderer. Und tatsächlich scheinen etliche Institutionen mitreden zu wollen, wenn es um die Zukunft der Bayreuther Festspiele geht.
So signalisiert das Statement pro Bayreuth des Staatsministers Heubisch keineswegs jene nahezu bedingungslose Unterstützung, wie sie einst Ludwig II. dem vergötterten Wagner gewährte. Nein, hinter Heubischs Aussage, die "bedeutendsten Festspiele Deutschlands" zu stärken, könnte durchaus der Wunsch des Freistaates stehen, in Bayreuth stärker mitzumischen, als es derzeit der Fall ist.
Große Bedeutung kommt dabei dem "Ring" von Frank Castorf zu. Wird die Inszenierung ein Erfolg, stärkt das die Position der beiden Wagner-Schwestern in den Verhandlungen um die Festspielleitung, die jetzt anstehen. Setzt der Regisseur das Projekt in den Sand, fehlt ihnen, zumal im Jubiläumsjahr, ein zentrales Argument: dass trotz aller Missstände in Bayreuth gutes Musiktheater gemacht wird.
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