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Neue OZ: Kommentar zu Koalition

Osnabrück (ots)

Muskelspiele

Wenn das keine Demonstration der Stärke ist! Gleich 14 Vertreter der Union werden am Freitag sieben Sozialdemokraten gegenübersitzen, wenn die Chancen für schwarz-rote Koalitionsverhandlungen ausgelotet werden. Nachdem sich die Genossen trotz eines hundsmiserablen Wahlergebnisses in die Brust geworfen hatten, lassen nun Vertreter von CDU und CSU die Muskeln spielen. Das Signal ist klar: Hier sitzen die großen Wahlgewinner - dort die kleinen Wahlverlierer, die lediglich als Mehrheitsbeschaffer benötigt werden.

Wer Verhandlungen zwischen Gleich und Gleich verlangt oder erwartet hatte, sieht sich enttäuscht. Stattdessen wird es, zumindest zahlenmäßig, ein Kräftemessen zwei gegen einen geben - keine guten Voraussetzungen für zügige Verhandlungen. Beide Seiten gehen nicht etwa kühl und sachorientiert in die Gespräche, sondern deutlich verstimmt. Der Unterschied zu 2009, als sich mit CDU und FDP zwei Wunschpartner zu Koalitionsverhandlungen trafen, könnte kaum größer sein.

Erschwert wird die Regierungsbildung durch starke inhaltliche Differenzen, sodass am Ende beide Seiten reichlich lädiert aus dem Ring gehen dürften, wenn sie sich denn auf ein Bündnis einigen. Ob die Bürger davon profitieren werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist indessen, dass Große Koalitionen kleine Parteien an den politischen Rändern stärken. Das könnten die Linken sein, aber auch die Euro-Kritiker von der AfD.

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