Neue OZ: Kommentar zu Facebook
Osnabrück (ots)
Merkwürdiges Verhalten
Erinnern Sie sich an Myspace? Da musste vor fünf Jahren so gut wie jeder Teenager angemeldet sein, um ein Teil des sozialen Zusammenlebens in der digitalen Welt zu sein. Heute ist das Netzwerk in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Genauso wie das beliebte deutsche SchülerVZ und StudiVZ. Der Grund ist einfach: Facebook gefiel besser. Scharenweise liefen die Nutzer über. Mit fast 1,2 Milliarden Nutzern steht Facebook heute im Zenit des Wachstums. Der Gipfel dürfte erreicht sein. Schwer wiegen da die Zeichen, dass die ersten Nutzer die Lust an dem sozialen Netzwerk verlieren und anderen Trends folgen. Verwunderlich ist das freilich nicht. Schließlich erfindet sich das Internet täglich neu.
Es wirft jedoch ein Schlaglicht auf das merkwürdige Verhalten von Anlegern: Als vor anderthalb Jahren bei Facebook der Börsengang anstand, wollte scheinbar niemand die Aktien haben. Zum Auftakt am Parkett war die Nachfrage plötzlich riesengroß, um ein paar Wochen später wieder einzubrechen. Seitdem sind die Papiere wie kaum ein anderes einem Wechselbad der Gefühle ausgeliefert. Dieses Auf und Ab zeigt: In der realen Wirtschaft hat bislang kaum einer verstanden, wie das Geschäft mit der virtuellen Welt läuft. Das folgt einer einfachen Formel: Wer eine gute Idee hat, kann blitzschnell reich werden, aber auch genauso schnell in der Versenkung verschwinden. Denn der nächste Trend, der steht garantiert schon vor der Tür.
Alexander Klay
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