Neue OZ: Kommentar zu Kirche
Osnabrück (ots)
Sinnvolle Verwendung
Der Osnabrücker Bischof verfügt über fast 110 Millionen Euro Vermögen, diese Summe klingt nach viel Geld. Es klingt nach so viel, dass sich mancher zu Recht fragt: Muss ich dann überhaupt noch spenden? Die klare Antwort lautet: ja. Denn beim Vermögen handelt es sich nicht um Mittel im Überfluss. Das aber wird erst ersichtlich, wenn die Zahlen erklärt werden. Das gelingt nicht mit wenigen Sätzen, weil die Sache kompliziert ist. Würde jemand sämtliche Einrichtungen auflisten, die unter dem Vermögen des Bischöflichen Stuhls in Osnabrück erfasst sind - von der Wärmestube für Obdachlose über die Einrichtung für Menschen mit Behinderung, die Klinik für psychisch Kranke und vieles mehr, darunter etliche GmbH, es wäre eine lange Liste. Das Geld wird sinnvoll verwendet.
Die Kirchen sind ein großer Arbeitgeber. Und sie werden in Deutschland nach wie vor gebraucht. Es wäre weder billiger noch besser, wenn der Staat deren soziale, kulturelle und spirituelle Aufgaben übernehmen würde. Im Gegenteil: Ein Rückzug wäre mit riesigem Verlust verbunden. Politiker haben das längst erkannt. Sie zählen zu den größten Lobbyisten für die Kirche. Verständlich ist aber auch, dass nach Berichten über den Luxus in Limburg Misstrauen vorherrscht. Der dortige Bischof hat mit seiner teuren Badewanne und mit einem merkwürdigen Amtsverständnis immensen Schaden angerichtet.
Christof Haverkamp
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