Neue OZ: Kommentar zu Telekommunikation
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Osnabrück (ots)
Facebook hat Angst
Für die Summe von gut 19 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro) hat sich Facebook den Kurznachrichten-Dienst WhatsApp einverleibt, der 450 Millionen Nutzer zählt. Ein genialer Coup? Eher nicht. Vor allem drei Dinge offenbart der Deal. Erstens: Facebook sitzt die Angst im Nacken, an Bedeutung zu verlieren. Zweitens: Dem Konzern mangelt es an eigenen Ideen. Drittens: Geld spielt für das Unternehmen keine Rolle, jedenfalls noch nicht.
Gerade jüngere Menschen laufen zu Kurznachrichtendiensten über, von denen WhatsApp der erfolgreichste ist. Facebook ist es nicht gelungen gegenzusteuern. Stattdessen kauft man die Konkurrenz einfach auf. Die Konzernspitze dürfte gegenüber den Aktionären nun gehörig unter Druck stehen, das Geld wieder einzuspielen. Viel Zeit haben Zuckerberg & Co nicht. Die WhatsApp-Konkurrenten scharren bereits mit den Hufen. Und um die Ecke lauert vielleicht schon eine innovative Garagenfirma, die demnächst Millionen von Menschen für ihre Produkte begeistern kann.
Ob WhatsApp also die Zukunft gehört, ist fraglich. Die Frage ist auch, wie oft Facebook noch so tief in die Tasche greifen kann, ohne sich zu verheben. Imperien gehen oft an Überdehnung zugrunde. Noch öfter aber, weil ihnen erst die Ideen ausgehen und dann das Geld.
Sven Kienscherf
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