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Neue OZ: Gespräch mit Bernd Klaschka, Hauptgeschäftsführer Adveniat

Osnabrück (ots)

Adveniat fordert vor WM Fairness und Gerechtigkeit für alle Brasilianer

Hilfswerk drängt auf Verbesserungen bei Arbeitsbedingungen, im Bildungs-, Transport- und Gesundheitswesen

Osnabrück.- Unmittelbar vor Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft hat das katholische Hilfswerk Adveniat von der brasilianischen Regierung Fairness und Gerechtigkeit für alle Menschen des Landes gefordert. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) kritisierte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka, die Weltmeisterschaft in Brasilien koste mit ungefähr zwölf Milliarden Dollar so viel wie die Weltmeisterschaften 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika zusammen. "Für die brasilianische Gesellschaft gibt es im Augenblick wichtigere Dinge", erklärte Klaschka. Dringend nötig seien vor allem Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen, im Bildungs-, Transport und Gesundheitswesen.

Klaschka kündigte an, dass der brasilianischen Regierung eine Unterschriftenliste mit entsprechenden Forderungen überreicht werde. Diese werde von den brasilianischen Bischöfen zusammen mit einer Delegation von Adveniat ausgehändigt. Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem auch Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), der frühere Bundespräsident Horst Köhler und die deutschen Kardinäle Reinhard Marx und Karl Lehmann. Klaschka rief die gesamte Bundesregierung auf, die Forderungen nach Verbesserung der Lebensqualität für die Armen in Brasilien zu unterstützen.

Eine "rote Karte" haben nach Ansicht des Adveniat-Geschäftsführers die brasilianische Regierung und die FIFA wegen der WM-Vorbereitung verdient. So seien wegen des Stadionbaus Häuser abgerissen, die Bewohner enteignet und bisher nicht entschädigt worden. Nach dem Abriss von Schulen seien keine neuen Gebäude gebaut worden. "Mehr Fairness brauchen insbesondere die Armen", sagte Klaschka. "Sie sind keine Zuschauer der Weltmeisterschaft, weil sie die Karten für die Spiele nicht bezahlen können."

Adveniat selbst unterstütze in Brasilien unter anderem Projekte für behinderte Menschen und alleinerziehende Mütter sowie die Seelsorge für Gestrandete, insbesondere für Migranten, etwa aus Haiti.

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