NOZ: Gespräch mit Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion
Osnabrück (ots)
Linke: Bundeswehr aus Arbeitsagenturen rauswerfen
Kritik an Werbemaßnahmen der Armee - Regelmäßige Sprechstunden und Vorträge
Osnabrück. Die Bundeswehr sollte nach Ansicht der Linken im Bundestag aus Arbeitsagenturen und Jobcentern "rausgeschmissen werden". Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte die innenpolitische Sprecherin der Fraktion, Ulla Jelpke: "Die Arbeitsagenturen sollten sich darum bemühen, Arbeitssuchenden einen gutbezahlten und attraktiven Arbeitsplatz zu vermitteln. Wir brauchen zivile Arbeitsplätze und nicht neue Krieger." Hintergrund der Kritik ist das Werben der Bundeswehr um neue Arbeitskräfte in Arbeitsagenturen und Jobcentern.
Auf Anfrage der Linksfraktion erklärte das Bundesverteidigungsministerium, dass in annähernd 200 Agenturen und Centern Berater der Bundeswehr regelmäßig Sprechstunden in Büros der Einrichtungen anböten. An 160 Standorten fänden zudem Vorträge statt, berichtet die "NOZ" unter Berufung auf die Antwort des Ministeriums. Die Behörde bewertet die Kooperation demnach als "positiv" und "zielführend". Die Rahmenbedingungen zur Personalgewinnung würden so verbessert, um Interessenten ortsnah "eine attraktive und langfristige berufliche Perspektive anzubieten".
Linken-Politikerin Jelpke hingegen sagte der "NOZ": "Durch die intensive Nutzung durch das Militär werden die Agenturen praktisch zur Filialen der Bundeswehr-Rekrutierer." Es dürfe nicht Aufgabe der Agenturen und Jobcenter sein, "Arbeitssuchenden einen im wahrsten Sinn des Wortes todsicheren Job zu verschaffen". Sie forderte: "Die Bundeswehr sollte aus den Arbeitsagenturen und Jobcentern rausgeschmissen werden."
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