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NOZ: Billigflieger und Klimawandel: Mobilitätsforscher fordert Verbot von Flügen innerhalb Deutschlands

Osnabrück (ots)

Billigflieger und Klimawandel: Mobilitätsforscher fordert Verbot von Flügen innerhalb Deutschlands

Soziologe Knie kritisiert Zurückhaltung der Politik - "Kein Staat traut sich, Emissionsgrenzwerte drastisch zu verschieben"

Osnabrück. Mobilitätsforscher Andreas Knie fordert ein Verbot von Flügen innerhalb Deutschlands. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Professor für Soziologie an der TU Berlin: "Das Fliegen ist so grundsätzlich schädlich für das Klima, dass wir uns das nicht mehr in diesem Maß leisten können." Deutschland könne "den europäischen Luftverkehr natürlich nicht allein regulieren", sagte Knie. "Aber wir könnten die innerdeutschen Flüge zum Beispiel klassisch verbieten, sodass keine kommerzielle Airline mehr solche Flüge bei uns anbieten darf." Es brauche hier eine europäische Verständigung, so Knie, "da könnte Deutschland ruhig vorangehen."

Insgesamt müsse seitens der Politik mehr Druck auf die Fluggesellschaften ausgeübt werden, zum Beispiel um die Entwicklung von klimafreundlicheren Flugzeugen zu forcieren: "Doch kein Staat traut sich, die Emissionsgrenzwerte drastisch nach unten zu verschieben. Dementsprechend gibt es auch keinen Anreiz für Neuentwicklungen." Auch die Einführung einer Kerosinsteuer hält Knie für überfällig: "Die Airlines haben ein Privileg, das heute nicht mehr zu rechtfertigen ist".

Darüber hinaus setzt sich der Mobilitätsforscher für eine Deckelung der Flüge pro Person ein. "Wir kommen nicht umhin, uns eine Reduktion der Flugbewegungen zu verordnen", sagte Knie. Den Einwand, dass sich die "Generation Ryanair" kaum das Fliegen werde verbieten lassen, lässt der Mobilitätsexperte nicht gelten: "Das sehe ich anders. Menschen sind durchaus bereit, sich zu verändern. Menschen sehen auch, dass das mit dem Klima ein ernsthaftes Problem wird." Die Zeit zurückdrehen will Knie jedoch nicht: "Fliegen ist Teil einer globalen Verständigung, und das ist wirklich etwas Gutes. Aber wir müssen schauen, wie wir das mit dem Erhalt der Erde in Einklang bringen", so der Soziologe.

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