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Trotz Corona-Krise: Pro Asyl fordert schnelle Aufnahme Minderjähriger aus Griechenland

Osnabrück (ots)

Trotz Corona-Krise: Pro Asyl fordert schnelle Aufnahme Minderjähriger aus Griechenland

"Ausbreitung des Virus darf humanitäre Aktionen nicht blockieren, sondern muss sie beschleunigen" - EU-Kommission arbeitet an Lösung

Osnabrück. Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus ist es nach Auffassung der Flüchtlingsorganisation Pro Asyl dringlicher als je zuvor, dass die "Koalition der Willigen" von sieben EU-Staaten wie versprochen 1600 besonders schutzbedürftige Minderjährige aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln aufnimmt. Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Die Maßnahme duldet wegen wachsender Gefahren für die dort Lebenden keinen Aufschub mehr."

Burkhardt forderte, Deutschland und seine Partner sollten sofort fünf oder sechs Flugzeuge nach Griechenland schicken, um die jungen Menschen abzuholen. "Die Corona-Krise darf humanitäre Aktionen nicht blockieren, sondern muss sie beschleunigen." Burkhardt bekräftige zudem die Forderung nach einer vollständigen Evakuierung der Lager auf den griechischen Inseln. Er betonte: "Die Lebensbedingungen dort sind inhuman und höchst gefährlich wie der Tod eines sechsjährigen Kindes bei einem Brand im Lager Moria auf Lesbos gezeigt hat."

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums teilte auf Anfrage der NOZ zu den minderjährigen Flüchtlingen mit: "Zurzeit führt die Europäische Kommission Gespräche zu diesem Thema. Dabei wird auch die Frage erörtert werden, wie diese Übernahme angesichts der aktuellen Corona-Lage stattfinden kann." Die EU-Kommission hatte zugesagt, bei der Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Kindern eine koordinierende Rolle zu übernehmen. Dabei sollen auch UN-Organisationen wie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR eingebunden werden.

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