Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Metall-Arbeitgeber: Lieferkettengesetz völlig aus der Zeit gefallen

Osnabrück (ots)

Metall-Arbeitgeber: Lieferkettengesetz völlig aus der Zeit gefallen

Hauptgeschäftsführer Zander kritisiert Befragung der Unternehmen "mitten in der Corona-Rezession" als unredlich

Osnabrück. Die Metall-Arbeitgeber reagieren mit scharfer Kritik auf die Ankündigung der Bundesregierung, ein Gesetz zur Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten auf den Weg bringen zu wollen. Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", es wirke völlig aus der Zeit gefallen, mitten in der Corona-Rezession jetzt ein nationales Lieferkettengesetz verabschieden zu wollen.

Zander kritisierte vor allem die Unternehmensbefragung, die der Ankündigung der Bundesregierung vorausgegangen war. "Von im Lockdown befindlichen, ums Überleben kämpfenden Unternehmen zu erwarten, dass sie komplizierte Fragebögen beantworten, und den Unternehmen dann mangelnde Beteiligung vorzuwerfen, ist nicht redlich."

Als "tragisch" kritisierte der Gesamtmetall-Geschäftsführer die Rolle von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Dieser müsste nach Auffassung von Gesamtmetall eigentlich den Nutzen der internationalen Arbeitsteilung für die Entwicklungs- und Schwellenländer und die Armutsbekämpfung erkennen. Zander sagte voraus: "Sein Lieferketten-Gesetz wird der Industrialisierung dieser Länder schwersten Schaden zufügen. Insbesondere Afrika wird sich langsamer entwickeln, wenn deutsche Unternehmen sich wegen unerfüllbarer Bürokratie und unkalkulierbarer Haftung zurückziehen."

Müller und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatten zuvor angekündigt, Unternehmen noch in dieser Legislaturperiode mit einem Gesetz zur Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten zu verpflichten. Die beiden Minister reagierten auf das Ergebnis einer zweiten Umfrage unter deutschen Unternehmen. Das Ergebnis zeige, dass deutlich weniger als 50 Prozent ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht nachkommen, teilten die Ministerien mit.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 14.07.2020 – 01:00

    Jeder Fünfte bekommt nach Jobverlust kein Arbeitslosengeld

    Osnabrück (ots) - Jeder Fünfte bekommt nach Jobverlust kein Arbeitslosengeld Zahlen der Bundesagentur für Arbeit - Linke: Zugang zu Leistungen erleichtern Osnabrück. Wer seinen Job verliert, hat in der Regel Anspruch auf Arbeitslosengeld oder - bei langer Arbeitslosigkeit - auf Hartz IV. Aber mehr als jeder fünfte Arbeitsuchende (20,7 Prozent) hat 2019 keine Leistungen bekommen. Das geht aus einer Antwort der ...

  • 14.07.2020 – 01:00

    "Helden des Alltags": Sozialverband VdK fordert "großen Wurf"

    Osnabrück (ots) - "Helden des Alltags": Sozialverband VdK fordert "großen Wurf" Bentele für bundeseinheitlichen Tarifvertrag für alle Beschäftigten in der Pflege Osnabrück. In der Diskussion um die in der Corona-Krise als "Helden des Alltags" gelobten Altenpfleger fordert der Sozialverband VdK Deutschland "einen großen Wurf". VdK-Präsidentin Verena Bentele ...

  • 14.07.2020 – 01:00

    Klöckner will Kükentöten per Gesetz verbieten und kritisiert Geflügelbranche

    Osnabrück (ots) - Klöckner will Kükentöten per Gesetz verbieten und kritisiert Geflügelbranche "Alternativen werden nicht genutzt" - Verbandspräsident: Können Ausstieg einleiten Osnabrück. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) will das Töten männlicher Küken per Gesetz verbieten. Auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) teilte sie mit: "Da ...