Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Masken-Affäre: Ruf nach Konsequenzen wird immer lauter

Osnabrück (ots)

Masken-Affäre: Ruf nach Konsequenzen wird immer lauter

Lobby-Control: Union muss Widerstand gegen "Fußabdruck für Gesetze" aufgeben - Abgeordnetenwatch.de: Abgeordnete müssen Einkünfte auf den Euro genau offenlegen

Osnabrück. In der sogenannten Maskenaffäre um den CSU-Abgeordneten Georg Nüßlein und den bisherigen CDU-Politiker Nikolas Löbel wird der Ruf nach Konsequenzen immer lauter. Timo Lange, Kampagnenleiter bei Lobby-Control, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Die Union muss ihre Haltung zu fragwürdiger Einflussnahme, Lobbyismus und Transparenz grundlegend ändern. Es muss über den Einzelfall hinaus Konsequenzen geben."

Lange kritisierte, während der Verhandlungen zum geplanten Lobbyregister habe die Union immer wieder auf die Bremse getreten. "Sie hat für Lücken im Gesetzentwurf gesorgt, zum Beispiel müssen Lobbyisten künftig nicht genau angeben, worauf ihre Lobbyarbeit zielt. Die Union sollte ihren Widerstand dagegen und auch gegen einen Lobby-Fußabdruck für Gesetze aufgeben."

Ausgerechnet Philipp Amthor auf Listenplatz 1 in Mecklenburg-Vorpommern zu setzen sendet nach den Worten von Lange "das völlig falsche Signal". Er betonte: "Konsequent aufgeklärt wurde hier nicht." Der CDU-Bundestagsabgeordnete Amthor hatte im Juni 2020 nach einer Lobbyismus-Affäre auf eine Kandidatur für den Landesvorsitz verzichtet. Die CDU-Vertreterversammlung Mecklenburg-Vorpommerns wählte den 28-Jährigen am Samstag mit großer Mehrheit auf Platz eins der Landesliste für die Bundestagswahl am 26. September.

Roman Ebener, Sprecher des Portals Abgeordnetenwatch.de, forderte ein Verbot von vergüteter Lobbyarbeit durch Abgeordnete. Ebener sagte der "NOZ": "Es kann nicht sein, dass Abgeordnete, gerade in einer Notsituation, ihre politischen Kontakte und Privilegien zum eigenen geschäftlichen Vorteil nutzen." Abgeordnete sollten sämtliche Einkünfte auf den Euro genau offenlegen und alle Geschäftspartner und Geschäftspartnerinnen nennen müssen. "Einige Abgeordnete kassieren als Rechtsanwälte oder Unternehmensberater nebenher über eine Viertelmillion Euro von einem einzigen Mandanten - dessen Identität bleibt nach den derzeitigen Regeln jedoch im Dunkeln."

Zugleich müssten sämtliche Einflüsse auf einen Abgeordneten offengelegt werden, so Ebener weiter. "Lobbyisten und Lobbyistinnen - auch Unternehmen aus dem eigenen Wahlkreis sind solche - sollten angeben müssen, wie oft und zu welchem Zweck sie politische Entscheidungsträger kontaktiert haben."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 08.03.2021 – 15:19

    Masken-Affäre: Linke fordern Ausweitung der Untersuchungen auf das Gesundheitsministerium

    Osnabrück (ots) - Masken-Affäre: Linke fordern Ausweitung der Untersuchungen auf das Gesundheitsministerium Bundesrechnungshof bestätigt Prüfung Osnabrück. Die Linken im Bundestag fordern, die Untersuchung der sogenannten Masken-Affäre um die Unionsabgeordneten Nikolas Löbel (CDU) und Georg Nüßlein (CSU) deutlich auszuweiten. Fraktionschef Dietmar Bartsch ...

  • 08.03.2021 – 11:21

    Staatsministerin würdigt Einsatz von Migranten in der Pandemie

    Osnabrück (ots) - Staatsministerin würdigt Einsatz von Migranten in der Pandemie Widmann-Mauz: Unverzichtbaren Anteil an Bewältigung der Krise - Integrationsgipfel soll mehr Diversität im öffentlichen Dienst schaffen Osnabrück. Vor dem Integrationsgipfel an diesem Dienstag in Berlin hat die Staatsministerin für Integration, Annette Widmann-Mauz (CDU), den Einsatz vieler Migranten bei der Bewältigung der ...

  • 08.03.2021 – 01:00

    Richterbund: Mehr als 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen Corona-Auflagen

    Osnabrück (ots) - Richterbund: Mehr als 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen Corona-Auflagen Beschränkungen "zum größten Teil" gerichtlich bestätigt - Deutlicher Rückgang der Fallzahlen "zeichnet sich nicht ab" Osnabrück. Nach Angaben des Deutschen Richterbundes (DRB) sind im vergangenen Jahr bei den Gerichten mehr als 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen ...