Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

"Jungen Menschen Sorge vor Altersarmut nehmen"

Osnabrück (ots)

"Jungen Menschen Sorge vor Altersarmut nehmen"

Jusos und Linke drängen nach Karlsruher Urteil auf Generationengerechtigkeit auch in der Rentenfrage

Osnabrück. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz und den Rechten jüngerer Generationen drängen Linke und Jusos auf Generationengerechtigkeit auch in der Rentenfrage. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Die Rente braucht ein langfristig tragfähiges Fundament für Jahrzehnte. Es ist weder generationengerecht noch nachhaltig, wenn heutige Arbeitnehmer mit einem Rentenniveau unter 48 Prozent nach 2025 rechnen müssen. Eine auskömmliche Rente ist so alles andere als sicher."

Bartsch betonte, die Mehrheit der jungen Generation habe Angst vor finanzieller Unsicherheit im Alter. Es sei ungerecht, "dass lediglich abhängig Beschäftigte und die Arbeitgeberseite die Rente tragen". Eine langfristig stabile Rentenkasse mit einem lebensstandardsichernden Niveau müsse von allen Erwerbstätigen finanziert werden, auch von Politikern, Beamten und Selbstständigen.

Bartsch plädierte für eine große Rentenreform, die sich an Österreich orientiere. "Dort liegen die Beiträge etwas höher als bei uns, die Arbeitgeber zahlen etwas mehr als die Arbeitnehmer." Dafür gebe es keine Kosten für Riester-Verträge, und alle Berufsgruppen zahlten ein. Im Ergebnis liegt die Durchschnittsrente um etwa 800 Euro höher als in Deutschland, so der Fraktionsvorsitzende weiter.

Auch Juso-Chefin Jessica Rosenthal forderte, jungen Menschen müsse die Sorge vor Altersarmut genommen werden. Rosenthal sagte der NOZ: "Wir brauchen ein klares staatliches Signal, dass es auch bei unserem Renteneintritt noch genug Geld geben wird, um unsere Rente zu finanzieren - im Idealfall auf einem Rentenniveau von über 50 Prozent, bei Bedarf unterstützt durch Bundeszuschüsse."

Rosenthal drängte zugleich auf eine Stabilisierung des Generationenvertrages in der Altersvorsorge: "Beamte müssen ebenso in das System integriert werden wie Selbstständige. Außerdem müssen wir für ein höheres Lohnniveau sorgen, zugewanderten Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern und prekär Beschäftigte stärker unterstützen." Die Juso-Vorsitzende plädierte zudem dafür, die Lebensleistung der Menschen stärker zu berücksichtigen und so die Altersversorgung von Frauen zu verbessern.

Das Bundesverfassungsgericht hatte die Bundesregierung zuvor zu Nachbesserungen am Klimaschutzgesetz verpflichtet. Es begründete dies mit absehbaren Belastungen für jüngere Generationen und betonte: "Die Vorschriften verschieben hohe Emissionsminderungslasten unumkehrbar auf Zeiträume nach 2030." Der Gesetzgeber hätte Vorkehrungen treffen müssen, "um diese hohen Lasten abzumildern", so das Gericht.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 30.04.2021 – 01:00

    Wegen hoher Holzpreise: Verbandschef ruft deutsche Waldbesitzer zum Sägestreik auf

    Osnabrück (ots) - Wegen hoher Holzpreise: Verbandschef ruft deutsche Waldbesitzer zum Sägestreik auf Schirmbeck kritisiert "Abzocke" am Holzmarkt - "Stoppt das Sägen! Lasst die Bäume stehen!" Osnabrück. Inmitten der aktuellen Holzknappheit hat Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, die Waldbesitzer in Deutschland zum Sägestreik ...

  • 30.04.2021 – 01:00

    Autorin Carolin Emcke kritisiert Corona-Kommunikation: Politische Ansprache ein Debakel

    Osnabrück (ots) - Autorin Carolin Emcke kritisiert Corona-Kommunikation: Politische Ansprache ein Debakel Philosophin und Publizistin moniert fehlende Empathie und Aufmerksamkeit - Lob für Karl Lauterbach Osnabrück. Carolin Emcke kritisiert die politische Kommunikation in der Zeit der Corona-Pandemie. Dieser Ansprache fehle es an Empathie und Aufmerksamkeit, sagte ...