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VDA-Chefin Müller: Elektromobilität und Transformation besser koordinieren

Osnabrück (ots)

VDA-Chefin Müller: Elektromobilität und Transformation besser koordinieren

"Es reicht nicht, ein paar Ladesäulen hinzustellen" - Verband der Automobilindustrie erhöht vor Bundestagswahl Druck auf die Politik

Osnabrück. Die deutschen Autobauer erhöhen gut einen Monat vor der Bundestagswahl mit einer langen Liste von Forderungen den Druck auf die Politik, den Aufbau der Elektromobilität und die Transformation der Industrie stärker zu unterstützen und besser zu koordinieren. Hildegard Müller, Präsidentin des Bundesverbandes der Automobilindustrie, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Parteien müssen die Komplexität der industriellen Transformation eines ganzen Kontinents erkennen. All die verschiedenen Themen müssen nach der Wahl in einem Koalitionsvertrag dargestellt werden, und zwar so, dass es funktionieren kann." In den Wahlprogrammen sehe sie da zu wenige Ideen.

"Es muss branchenübergreifender gedacht werden", sagte Müller mit Blick auf Energieerzeugung, Ladeinfrastruktur und Elektromobilität. Sie sieht Deutschland dabei in einer globalen Verantwortung und betonte: "Klimaschutz muss ein wirtschaftliches und soziales Erfolgsmodell sein. Nur wenn unser Weg weltweit kopiert wird, ist dem Klima tatsächlich geholfen."

Es ist nach den Worten von Müller nicht damit getan, "ein paar Ladesäulen" hinzustellen: "Die müssen auch ans Stromnetz angeschlossen werden, und das Stromnetz muss auch stabil sein, wenn die ganze Straße ihre E-Autos lädt. Und all dieser Strom muss Ökostrom sein, denn niemand will Braunkohle-Strom tanken." Zudem müsse der Preis stimmen, "weshalb ich sage: Ladestrom raus aus der EEG-Umlage". Müller forderte außerdem schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, den Ausbau der digitalen Verwaltung und einen "eiligen Ausbau des Breitbandnetzes in allen Regionen Deutschlands".

Die VDA-Chefin sagte zudem voraus: "Wir werden unseren Bedarf an Ökostrom nicht nur national decken können." Sie forderte deshalb internationale Energie-Partnerschaften und eine aktive Außenpolitik. "Hier geht es ganz banal um Flächen, zum Beispiel in Afrika, in Lateinamerika. Diese Märkte werden jetzt verteilt. Deutschland und Europa müssen bei dieser Verteilung jetzt Interesse anmelden und sich dringend intensiver um Partnerschaften und Handelsabkommen bemühen."

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Mehr als 100 Weltpremieren auf der IAA in München

Messe lockt mit Parkhaus, in dem Autos automatisch einparken

Osnabrück. Mit der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München beginnt nach den Worten von VDA-Chefin Hildegard Müller eine neue Zeit. "Wir zeigen Mobilität auf dem Weg zur Klimaneutralität", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" im Vorfeld der IAA Mobility vom 7. bis 12. September. Sie kündigte mehr als 100 Weltpremieren von Fahrzeugen und Technologien für die Mobilität der Zukunft an: "Was brauchen wir in den Städten, was brauchen wir in ländlichen Räumen, wie vernetzen wir die Verkehrsträger, wie sieht die Entwicklung beim autonomen Fahren aus? Darauf geben wir Antworten."

Zu den Schwerpunkten gehören digitale Lösungen. "Wir zeigen unter anderem ein Parkhaus, in dem die Autos von allein einparken", so Müller. "Unten den Wagen abgeben, der Rest geht automatisch." Nach ihren Worten gibt es außerdem eine Teststrecke zwischen der Messe und der Innenstadt, auf der alle Besucher Testfahrten machen können mit den neuen Fahrzeugmodellen und auch mit den neuesten Fahrrädern. Die IAA Mobility ist laut Müller auch die größte Fahrradmesse in Europa.

Die VDA-Präsidentin betonte zugleich, Elektroautos würden in ihren Möglichkeiten und ihren Reichweiten oft unterschätzt. Für den innerstädtischen Verkehr und kurze Strecken eigneten sie sich wirklich hervorragend. "Und wenn der flächendeckende Ladepunkteausbau nun schnell vorangeht, wird es auch bei langen Strecken einfacher."

Müller riet Autofahrern, sich das eigene Fahrverhalten genau anzusehen. "Viele Menschen fahren häufig deutlich weniger, als sie denken. Viele definieren den normalen Mobilitätsbedarf aus der einen großen Urlaubsreise heraus. Tatsächlich fahren sie im Alltag eher eine sehr überschaubare Zahl von Kilometern."

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