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Parteienforscher Oskar Niedermayer erwartet schwierige Regierungsbildung

Osnabrück (ots)

Parteienforscher Oskar Niedermayer erwartet schwierige Regierungsbildung

Politikwissenschaftler: Regierung kann schneller mal über eine Krise stürzen

Osnabrück. Der Parteienforscher Oskar Niedermayer erwartet vor dem Hintergrund einer fragmentierteren Parteienlandschaft eine schwierige Regierungsbildung. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Niedermayer, angesichts einer möglichen Dreier-Konstellation über politische Lagergrenzen hinweg müsse man sich "auf längere und schwierigere Regierungsbildungen einstellen und möglicherweise auf eine geringere Stabilität der Koalitionen. Da kann eine Regierung schneller mal über eine Krise stürzen."

Diese Entwicklung bedeute auch, dass Kompromisse nicht innerhalb der Parteien vorgefertigt würden, die dann einen großen Teil der Wählerschaft hinter sich versammelten, sondern zwischen Parteien. "Das ist schwieriger", so der Politikwissenschaftler. Ein Vorteil vieler starker Parteien könne zwar seien, dass die Gesellschaft besser abgebildet würde. "Aber es geht bei den großen Herausforderungen eben nicht nur um die Repräsentation unterschiedlicher Interessen, sondern vor allem um deren Aggregation, die dann zu einem politischen Kompromiss und Handlungsauftrag führen soll."

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Parteienforscher Oskar Niedermayer: Jugend sollte nicht nur schimpfen, sondern zur Wahl gehen

Politikwissenschaftler kontert Gerechtigkeitsfrage

Osnabrück. Im Vorfeld der Bundestagswahl wurde von Jüngeren wiederholt kritisiert, dass die Mehrheit der Wahlberechtigten erheblich älter sei und somit die Interessen der Jugend unzureichend abgebildet würden. Parteienforscher Oskar Niedermayer konterte diese Kritik im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Ja, lieber Gott, das war schon immer so, dass die Quantitäten in einer Demokratie unterschiedlich ausfallen können." Der Politikwissenschaftler fügte hinzu: "Aber wenn die Jugend nun beklagt, dass die Älteren eine größere Rolle spielen, muss man gleichzeitig sehen, dass die geringste Wahlbeteiligung bei ebendiesen Jüngeren liegt. Die Jugend selbst könnte das ändern und sollte nicht nur schimpfen, sondern auch zur Wahl gehen."

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