Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Ärztepräsident gegen Corona-Beschränkungen für getestete Geimpfte

Osnabrück (ots)

Ärztepräsident gegen Corona-Beschränkungen für getestete Geimpfte

Reinhardt: Lockdown light für Immunisierte ist unangemessen - Shopping-Verbot für Ungeimpfte aber "notwendig und richtiges Signal"

Osnabrück. Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat sich gegen Corona-Einschränkungen für getestete Geimpfte ausgesprochen, wie es die Bund-Länder-Beschlüsse für Hochinzidenzgebiete vorschreiben: "Aus unserer Sicht sollte das öffentliche Leben für Genesene und Geimpfte dann weitergehen können, wenn sie beim Besuch von Restaurant oder Bar zusätzlich einen negativen Corona-Bürgertest vorlegen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ein Lockdown 'light' für diejenigen, die vollständig immunisiert sind und sich rechtzeitig boostern lassen und dann auch noch das Testen auf sich nehmen, halte ich für unangemessen. Das könnte manchen Menschen auch die Motivation nehmen, das Notwendige zu tun", so Reinhardt. Etwas anderes seien "natürlich dicht gedrängte Zusammenkünfte in Clubs und Diskotheken, da ist die notwendige Distanz einfach nicht einzuhalten".

Den Ausschluss von Ungeimpften aus Geschäften und Restaurants verteidigte der BÄK-Präsident hingegen gegen Kritik aus der Wirtschaft: "Ich halte mindestens 2G für den Einzelhandel für notwendig. Die Testung von Nichtgeimpften ist kaum zu kontrollieren. Zudem macht es den immer noch Ungeimpften deutlich, dass wir die Corona-Pandemie nur mit Impfungen schnell überwinden können", sagte er der NOZ. Hohe Impfraten bedeuteten niedrigere Inzidenzen und vor allem viel weniger schwer kranke Patienten. "Bei uns müssen Intensivpatienten inzwischen von München nach Hamburg oder aus Sachsen in nördliche Bundesländer verlegt werden. Also: Ungeimpfte müssen in der gegenwärtigen Lage in den Lockdown, auch wenn es nur ein Lockdown light ist", sagte Reinhardt. "Es geht nicht anders. Ich stehe voll und ganz hinter den entsprechenden Beschlüssen von Bund und Ländern."

Auch die verordnete Silvester-Ruhe verteidigte der Ärztepräsident gegen Kritik: "Ein Böllerverbot kann helfen, dichte Zusammenkünfte, gerade auch von Alkoholisierten, zu unterbinden. Und natürlich werden die Krankenhäuser nicht zusätzlich mit Böller-Verletzten belastet", erklärte er und ergänzte: "Es ist jetzt auch wirklich nicht die Zeit, mit Kanonenschlägen und Raketen das neue Jahr zu begrüßen, während auf den Intensivstationen Tausende ums Überleben kämpfen und Pflegekräfte und Ärzte am Limit sind."

+++

__________________________________________________________________________

Ärztepräsident deutet indirekt Vorbehalte gegen einen Gesundheitsminister Lauterbach an

Reinhardt: Spahn-Nachfolger "darf nicht spalten, sondern muss integrieren" - Ärzteschaft garantiert neuem Ressortchef "offene Bereitschaft zur Zusammenarbeit"

Osnabrück. Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat indirekt Vorbehalte gegen einen möglichen Gesundheitsminister Karl Lauterbach erkennen lassen. "Wir nehmen jede Gesundheitsministerin oder jeden Gesundheitsminister vorurteilsfrei, sachlich und mit der offenen Bereitschaft zur Zusammenarbeit an", sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ), fügte aber hinzu: "Wichtig ist, dass der neue Gesundheitsminister oder die neue Gesundheitsministerin nicht spaltet, sondern integriert, gerade in einer so aufgeheizten Lage wie jetzt."

Konkret wollte sich Reinhardt nicht zu Lauterbach äußern. Die Wahl des Nachfolgers von Jens Spahn "überlassen wir natürlich der SPD", betonte er.

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach ist einer der kompetentesten Politiker auf seinem Gebiet und wird hoch geachtet, allerdings hat er auch viele Gegner, die ihm Corona-Alarmismus vorwerfen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 04.12.2021 – 01:00

    Helge Braun (CDU): Beschlossene Maßnahmen können die vierte Welle brechen

    Osnabrück (ots) - Helge Braun (CDU): Beschlossene Maßnahmen können die vierte Welle brechen Scheidender Kanzleramtschef fordert konsequente Kontrolle - Maßnahmen seien "nicht nur vertretbar, sondern notwendig" Osnabrück. Der scheidende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hält die bei der Ministerpräsidentenkonferenz vereinbarten neuen Corona-Maßnahmen für ...

  • 04.12.2021 – 01:00

    Kündigungen auf Meyer Werft: SPD im Landtag schickt Brandbrief an Werftchef

    Osnabrück (ots) - Kündigungen auf Meyer Werft: SPD im Landtag schickt Brandbrief an Werftchef Modder und Lies kritisieren Unternehmensleitung und warnen vor Werkvertrags-Einsatz Osnabrück. Im Streit um den Abbau Hunderter Arbeitsplätze auf der Meyer Werft in Papenburg (Emsland) hat sich jetzt die SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag an Werft-Chef Bernard ...

  • 03.12.2021 – 11:12

    Tiktok Star "Herr Anwalt": Es gibt eine große Empörungskultur auf Social Media

    Osnabrück (ots) - Tiktok Star "Herr Anwalt": Es gibt eine große Empörungskultur auf Social Media Jura-Influencer brach politische Reihe nach Merz-Clip ab - Warnung vor vorschneller Meinungsbildung Osnabrück. Mit 4,5 Millionen Followern ist Tim Hendrik Walter als "Herr Anwalt" einer der reichweitenstärksten Influencer auf Tiktok - aber Hetze und der öffentliche ...