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Ray Wong ermahnt europäische Länder: "Wir müssen für unsere Freiheit einen Preis bezahlen"

Osnabrück (ots)

Ray Wong ermahnt europäische Länder: "Wir müssen für unsere Freiheit einen Preis bezahlen"

Aktivist aus Hongkong sieht Parallelen zwischen Situation in Hongkong und Ukraine - Flucht nach Deutschland "schwierigste Entscheidung meines Lebens" - Freundin stammt aus der Ukraine

Osnabrück. Der nach Deutschland geflüchtete Aktivist Ray Wong (28) erkennt Parallelen zwischen den Demonstrationen in Hongkong und dem Konflikt in der Ukraine. "Der Kern dieser beiden Kämpfe ist ein Kampf zwischen Demokratie und Autoritarismus", erzählte er im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Durch seine ukrainische Freundin habe er viel über die Geschichte und Autonomie der Ukraine erfahren.

"Ich habe das Gefühl, dass andere westliche, europäische Länder wie Deutschland schon vergessen haben, dass Freiheit nicht gratis ist. Wir müssen für unsere Freiheit einen Preis bezahlen", machte Wong deutlich. Den Krieg in der Ukraine sieht er als "Wake-up-Call" für die europäischen Länder. "Viele Menschen lassen gerade ihr Leben für diese Freiheit und die Werte, die damit verbunden sind."

Wong selbst droht in Hongkong eine mehrjährige Haftstrafe, weil er sich an Unabhängigkeits-Protesten beteiligt hatte. "Ich wusste, dass ich - wenn ich mich dazu entscheiden sollte, Hongkong zu verlassen - nicht mehr zurückkehren kann", sagte er. Die Entscheidung zur Flucht nach Deutschland vor vier Jahren sei die schwierigste Entscheidung seines Lebens gewesen. "Ich erinnere mich, dass es zwei Wochen gab, in denen ich nicht essen und nicht einschlafen konnte, weil ich diese Entscheidung treffen musste."

In Bovenden und in Göttingen, wo er sich aktuell aufhalte, fühle er sich relativ sicher. Dennoch vermisst Wong seine Heimat: "Damals, als ich angekommen bin, habe ich gar nicht so sehr Hongkong vermisst, sondern vor allem meine Familie, meine Freunde und meine Katze. Aber je länger ich in Deutschland lebe, desto mehr vermisse ich Hongkong selbst." Seit 2019, als es nochmals demokratische Proteste gab, denke er jeden Tag an Hongkong.

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