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Westfalenpost: Besonnen bleiben

Hagen (ots)

Klage gegen Vorratsdatenspeicherung
Von Jörg Fleischer
Noch nie legten so viele Bürger Einspruch gegen ein Gesetz ein. Das 
ist beachtlich. Die Verfassungsbeschwerde gegen die Speicherung von 
Daten auf Vorrat stellt sogar den Protest gegen die Volkszählung in 
den 80er Jahren weit in den Schatten. Und das soll schon etwas 
heißen. Diese Verfassungsbeschwerde gegen das massenhafte Horten von 
Telefon- und Internetverbindungsdaten ist ein gutes Zeichen für 
unsere wehrhafte Demokratie. Dieser Rechtsstaat hat mündige Bürger, 
die sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Gut so. Ob sie aber am Ende 
Recht bekommen, bleibt abzuwarten.
 Es besteht kein Zweifel. Das neue Gesetz hat Mängel. So ist etwa der
Schutz bestimmter Berufsgruppen vor Überwachung - darunter Ärzte, 
Anwälte und Journalisten - zu schwach.
 Doch es gilt, besonnen zu bleiben. Die Angst vieler Menschen im 
Lande vor dem totalen Überwachungsstaat ist da. Wirklich berechtigt 
ist sie aber nicht. Denn das umstrittene Gesetz zur Datenspeicherung 
und Telefonüberwachung ist eine angemessene Antwort auf die neuen 
Bedrohungen durch das organisierte Verbrechen und den globalen 
Terror. Das Internet ist längst zum Tatort geworden. Und die 
Privatsphäre ist mehr als jemals zuvor der Ort, an dem 
Schwerverbrecher und Terroristen ihre grausamen Taten vorbereiten. 
Deshalb müssen Sicherheitsbehörden gerade in diesen Bereichen mehr 
Rechte bekommen, damit ihr Kampf gegen Verbrechen und Terror Erfolg 
hat.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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