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Westfalenpost: Erklärungsnot Heide Simonis bei Unicef gescheitert

Hagen (ots)

Von Jörg Bartmann
Wir kennen Heide Simonis als eine Frau, die gern im Rampenlicht 
steht. Wenn schon nicht mehr auf der politischen Bühne, dann doch 
zumindest im ehrenamtlichen Bereich. Aber auch das ist Vergangenheit.
Die frühere Ministerpräsidentin Schleswig-Holsteins hat ihr Amt als 
Vorsitzende von Unicef Deutschland niedergelegt. Ob freiwillig oder 
gedrängt, ist in diesem Fall nicht wesentlich. Sie ist gescheitert 
mit dem Ansatz mehr Transparenz in den Geschäftsbereich von Unicef zu
bringen. Da stellt sich nicht nur für die 8000 freiwilligen 
Mitarbeiter und rund 900 000 Spender die Frage nach der moralischen 
Bürde dieser Organisation.
 Für Simonis mag der Rücktritt der einzig verbliebene, glaubwürdige 
Schritt sein, für Unicef ist er eine Katastrophe. Da kann die 
Organisation noch so sehr auf den Persilschein einer 
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft verweisen, das reicht nicht. Im Raum 
stehen nach wie vor Verstöße gegen Ordnungsregeln bei der Vergabe und
der Kontrolle von Transaktionen.
 Das Kinderhilfswerk ist in Erklärungsnot. Nur den Vorsitzenden 
auszutauschen, die Probleme auszusitzen, bleibt ungenügend. Die 
eingeforderte Transparenz muss sichtbar werden, um Mitarbeiter und 
Spender nicht zu entmutigen. Es kann doch nicht wahr sein, dass bei 
Unicef Machtkämpfe in den Vordergrund rücken und der allerehrenwerte 
Auftrag, Kindern in Not zu helfen, auf der Strecke bleibt. Es wird 
Zeit, reinen Tisch zu machen: Konzepte, Zahlen und Vorstandsarbeit 
müssen überprüfbarer werden, damit ein sauberer Neustart gelingen 
kann. Und das schnell, denn das Elend in der (Kinder-)Welt ist nicht 
weniger geworden.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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