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Westfalenpost: Sorge um die Seele

Hagen (ots)

Was vom Papst-Besuch bleiben wird
Von Andreas Thiemann
Päpste sind bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New 
York gern und respektvoll gesehene Gäste und Redner. Vor Benedikt 
XVI. haben auch schon Papst Paul VI. und Johannes Paul II. diese 
Gunst der weltpolitischen Stunde genutzt, um den Menschen mahnend und
aufmunternd ins Gewissen zu reden. Das Echo war und ist entsprechend 
wohlwollend, allein die Kraft der Veränderung geht nicht von solchen 
Veranstaltungen aus.
Gerade auch Papst Benedikt XVI. ist nicht so sehr ein politischer als
vielmehr ein seelsorgerlicher Papst. So werden die bestgemeinten 
Worte vor der UN schneller verhallen als seine überzeugend-ehrlichen 
Gesten und seine Entschuldigung vor den Missbrauchsopfern, die er 
ganz bewusst und bedeutsam abseits der neugierigen Öffentlichkeit 
traf.
Mit diesen Begegnungen wich der Papst vom minutiös genauen Protokoll 
ab - ein weiteres Zeichen, wie sehr ihm gerade dieser Dialog am 
Herzen lag. Benedikt hat in den Gesprächen Schmerzliches und 
Erschütterndes erfahren. Er hat zugehört, gelitten und um Verzeihung 
gebeten. Gerade die schuldbewusste Demut, die der Papst dabei 
offenbar gezeigt hat, wurde ihm von den Betroffenen gedankt.
Der akademisch-kluge Theologe hat sich seiner eigenen menschlichen 
Hilflosigkeit gestellt und diese Ohnmacht zugleich als sein ehrliches
Angebot der Entschuldigung ausgedrückt. In dieser Eigenschaft folgt 
er einmal mehr seinem Vorgänger Johannes Paul II.: Nicht im hellen 
Licht vermeintlicher Stärke, sondern im leisen Bekenntnis der 
irdischen Schwäche gewinnt die Haltung des Papstes an Strahlkraft. 
Das vor allem wird in Erinnerung bleiben.

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