Westfalenpost: Gelbes Blinklicht
Hagen (ots)
Streit um Lebensmittel-Kennzeichnung Von Susanne Schlenga Rot, Gelb, Grün - da geht es in der Politik in der Regel um Machtgeplänkel zwischen Parteien mit einer - nach erfolgter Wahl - wachsenden Schnittmenge. Im aktuellen Farben-Streit stehen dagegen handfeste wirtschaftliche Interessen gegen gesundheitspolitisch durchaus positiv zu bewertende Verbraucherwünsche. Und dazwischen schaltet ein Verbraucherschutzminister auf gelbes Blinklicht. Rot, Gelb, Grün - das soll für Verbraucher klare Signale geben. Und wer sich einmal mit den freiwilligen Angaben zum Beispiel auf einer Cornflakes-Packung befasst hat, wäre dankbar, wenn ihn im Zahlendschungel zwischen Portionsgröße und Proteingehalt ein farbiges Licht leiten würde. Die Haltung von Horst Seehofer erinnert ein wenig an Radio Eriwan. "Im Prinzip ja, aber ..." Dem Verbraucherwillen wird Genüge getan, wenn nun doch eine Ampel möglich sein soll. Der Industrie tut es (trotz allen lauten Lamentierens) nicht weh, denn die farbige Unterlegung wie die grundsätzlichen Nährwertangaben bleiben freiwillig. Die Folge: Die Ampel bleibt aus, schwarz, wie der CSU-Mann im Ministeramt. Vielleicht sollte eine rote Kollegin der Diskussion mit einem klaren Stoppsignal Einhalt gebieten. Im Etat von Gesundheitsministerin Schmidt finden sich genügend gewichtige Argumente für eine Ampel.
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