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Westfalenpost: So gut wie tot

Hagen (ots)

Die zweite Föderalismusreform
Von Winfried Dolderer
Man hätte es sich denken können: Die Materie ist einfach zu komplex, 
das föderale Finanzgeflecht zu verknäult, die Vielzahl unvereinbarer 
Interessen zu groß. Beim Geld hört die Freundschaft auf? Die 
Reformfähigkeit nicht minder: Mit der zweiten Föderalismuskommission 
ist ein weiteres Großprojekt der Koalition so gut wie tot.
 Oder wie soll man es nennen, wenn nach anderthalb Jahren intensiven 
Beratens nur ein nichtssagendes Eckpunktepapier vorliegt und die 
Knackpunkte in Arbeitsgruppen vertagt werden? Den Kernbereich der 
föderalen Finanzverfassung hat die Kommission, die sie eigentlich neu
ordnen sollte, ohnehin nicht angerührt. Dafür sollte sie wenigstens 
einen wirksamen Mechanismus entwickeln, der verhindert, dass die 
öffentlichen Schulden wie in den vergangenen Jahrzehnten weiter ins 
Unermessliche wachsen. Doch auch daraus wird wohl nichts mehr werden.
 Das ist nicht nur ein Bund-Länder-Problem. Auch nicht nur eines 
zwischen dem Finanzminister und seiner SPD. Das Problem sind die 
Politiker aller Parteien, die lieber Wohltaten verteilen - sie nennen
es "gestalten" - als sich einer strikten Finanzdisziplin zu 
unterwerfen. Über die Schuldenbremse hätten sich Schwarze und Gelbe 
vielleicht einigen können. Schwarze und Rote können es nicht. Wie so 
vieles andere.

Pressekontakt:

Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160

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