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Westfalenpost: Leiden im Kaukasus Und die Diplomatie ist hilflos

Hagen (ots)

Von Eberhard Einhoff
Auch jetzt im Kaukasus sind es wieder viele unbeteiligte Menschen,
allgemein als Zivilisten bezeichnet, die zu Opfern eines blutigen 
Konflikts werden. Wo Georgiens Staatsspitze von der (militärischen) 
Befreiung der abtrünnigen Provinz Südossetien spricht, beharrt 
Russland darauf, dass sein (militärisches) Eingreifen, selbst auf 
georgischem Staatsgebiet, eine dem Frieden dienende Schutzmission zur
Verhinderung eines Völkermordes sei. Die unmittelbar Betroffenen aber
leiden.
 Da möchte schon ein großes Nachdenken über die Bedeutung der Worte 
Befreiung und Frieden einsetzen. Doch der Begriff Kriegsrecht, der 
nach der Explosion in Südossetien nun auch in Abchasien zur 
Mobilmachung geführt hat, erstickt mit der in ihm ste-ckenden Gewalt 
ein solches Nachdenken. Allenfalls hektische, wenn auch bisher 
hilflose Diplomatie ist zu verzeichnen.
 Georgiens Ansinnen, die Freundschaft der USA möge zu deren massiver 
Hilfe im Konflikt führen, musste vergeblich bleiben, weil sie naiv 
ist. Unmittelbares Einwirken der stärksten Nato-Macht USA an der 
Grenze Russlands - mehr hätte sich Moskau in der Rechtfertigung 
seines Widerstands gegen eine Ausdehnung der Allianz gar nicht 
wünschen können. Natürlich geht Washington nicht in eine solche 
Falle. Der Brand im Kaukasus schwelt also weiter. Doch das Beispiel 
des unabhängig gewordenen Kosovos dürfte immer heftiger diskutiert 
werden.

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Telefon: 02331/9174160

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