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Westfalenpost: Appelle reichen nicht

Hagen (ots)

Moderner Datenschutz vonnöten
Von Lorenz Redicker
Passend zum Datenschutzgipfel wird wieder ein Fall illegalen 
Datenhandels aufgedeckt. Tatsächlich vergeht derzeit kaum ein Tag 
ohne neuen Datenskandal. Immer öfter geht es dabei um Konto-Abzocke. 
Gut, die Betroffenen können sich wehren - wenn sie die illegale 
Abbuchung rechtzeitig bemerken.
 Natürlich ist es richtig, jetzt an die Bürger zu appellieren, 
sorgsam mit ihren Daten umzugehen. Aber reicht das?
 Nein, die Zeit der Appelle ist vorbei. Was hilft dem Bürger 
Datensparsamkeit, wenn die Meldebehörde ganz legal Daten weitergibt? 
Und wer über das Internet einkauft, einen Flug bucht, ein Bahnticket 
erwirbt, ist oft gezwungen, Kontodaten weiterzugeben.
 Was wir brauchen, ist eine Modernisierung des Datenschutzes, sind 
schärfere Gesetze, vielleicht gar ein generelles Verbot der 
Datenweitergabe. Und strengere Strafen. Das wird kriminelles Handeln 
nicht verhindern. Aber klar regeln, was erlaubt ist und was nicht. 
Denn manches, was derzeit unter "Datenschutzskandal" firmiert, liegt 
in der Grauzone zwischen Legalität und Illegalität.
 Auch eine Reaktion der Banken wäre notwendig. Die Konto-Abzocke 
funktioniert nur, weil es kaum Kontrollen beim Lastschrift-Einzug 
gibt. Mindestens müssten die Banken bei Beschwerden alle weiteren 
Transaktionen der abbuchenden Firma sperren. Und alle betroffenen 
Kunden informieren - von sich aus.
 Wenn dann die Bürger noch sorgsam mit ihren Daten umgingen, wäre 
einiges erreicht. Aber selbst dann würde es weiter zu 
Datenschutzskandalen kommen. Das Internet, die schöne neue 
Online-Welt, macht es Kriminellen zu einfach.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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