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Westfalenpost: Ein Ja - gerade jetzt Afghanistan-Einsatz wird verlängert

Hagen (ots)

Von Jörg Fleischer
Die Bundeswehr soll weitere 14 Monate am Hindukusch bleiben. Diese
Entscheidung fällt in eine Zeit, in welcher der Afghanistan-Einsatz 
in seiner bislang schwersten Krise steckt. Deshalb ist das Ja zu 
dieser Mission jetzt umso wichtiger. Gerade in Zeiten der wachsenden 
Gefahr bedürfen die Soldaten der politischen Rückendeckung.
 Die Verstärkung der Truppe - das deutsche Kontingent wird um 1000 
auf 4500 Soldaten aufgestockt - war längst überfällig. Allzu lange 
hat es gedauert, bis sich Berlin zu einem stärkeren Engagement 
durchgerungen hat. Wäre das eher geschehen, wären aktuell die 
Probleme nicht so groß.
 Schon jetzt ist 2008 das Jahr mit den größten Verlusten seit dem 
Ende der Taliban-Herrschaft. Drogenbarone, Extremisten und 
Kriegsherren setzen alles daran, durch Terror die Schutztruppe zu 
demoralisieren und in den Heimatländern der Soldaten Debatten über 
ein Ende ihrer Mission zu schüren. Es wäre deshalb auch in 
Deutschland fahrlässig, über Zeitpunkte eines Abzugs zu spekulieren. 
Wer sich dazu hinreißen lässt, der gefährdet die Erfolge des Aufbaus.
 Sicher ist, dieser Einsatz wird noch lange dauern. Sicher ist auch, 
in Afghanistan herrscht Krieg. Verteidigungsminister Franz Josef Jung
drückt sich darum herum, das böse "K-Wort" in den Mund zu nehmen. Er 
fürchtet, die Zustimmung der Bürger zu dieser Mission könnte weiter 
schwinden. Doch Jung sollte wissen: Mit echter Akzeptanz dieses 
Einsatzes kann er nur rechnen, wenn er den Leuten die Wahrheit sagt.

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