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Westfalenpost: Im Morast

Hagen (ots)

Schwarz-rote Blockaderunde
Von Winfried Dolderer
Das war es dann wohl fürs erste. Eine weitere Koalitionsrunde werden 
wir mit Schwarz-Rot aller Voraussicht nach vor der Bundestagswahl 
nicht mehr erleben. Also auch nicht mehr die Verlegenheit, 
anschließend mit der Lupe nach greifbaren Ergebnissen zu suchen.
Dabei ist es keineswegs das Symptom einer Endzeitstimmung, dass 
zwischen Aufwand und Ertrag des gemeinsamen Regierens wieder so ein 
eklatantes Missverhältnis besteht. Man hat es seit Beginn dieser 
Koalition selten anders erlebt. Die gegenseitige Blockade ist das 
typische Leiden eines Bündnisses, das nur unter Zwang 
zusammengefunden hat.
In den oberen Etagen der beteiligten Parteien hat man sich mit dem 
Zwang recht komfortabel arrangiert. Allen voran die Kanzlerin, die 
ihr Talent der biegsamen Moderatorin in keiner anderen Konstellation 
so famos zur Geltung bringen könnte. Beim Fußvolk bis hinein in die 
beiden Bundestagsfraktionen ist das Unbehagen indes nie geschwunden.
Es nagt aus aktuellen Anlässen neuerdings besonders an der Union. 
Enteignungsdebatte, Papst-Schelte, Steinbach-Affäre, dazu der Verfall
der Umfragewerte, man ist als Liberal-Konservativer derzeit mancher 
Irritation ausgesetzt. Von daher, dass Unionisten ihren Überdruss an 
der Koalition lauter äußern als Sozialdemokraten. Die dürften 
vermuten, dass ihre Chance, nach der Wahl noch zu regieren, am 
größten ist, wenn sie das Bündnis fortsetzen.
Weitere vier Jahre Politik im Morast also? Wenn es den Wählern so 
gefällt. . .

Pressekontakt:

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Telefon: 02331/9174160

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