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Westfalenpost: Um den Markenkern

Hagen (ots)

Die Verunsicherung der C-Parteien
Von Winfried Dolderer
Und wieder geht es um den "Markenkern". Es ist keine neue Debatte, 
die da dieser Tage bei CDU und CSU geführt wird. Sie hat auch nichts 
mit der Großen Koalition und deren leidigen Kompromisszwängen zu tun,
auch wenn manche Unionisten darüber klagen und sich von einem 
erneuerten Bündnis mit der FDP Erlösung erhoffen. Und es ist auch 
nicht Angela Merkel, diese "ostdeutsche Protestantin", die das 
Problem verschuldet hätte.
Die Identitätskrise der Union begann spätestens mit dem Ende der Ära 
Kohl, und sie wurde unübersehbar, als CDU und CSU bei der Wahl 2002 
zum zweiten Mal in Folge im Bund unter der 40-Prozent-Marke blieben. 
Was sich inzwischen ja ein weiteres Mal wiederholt hat. Seither 
bricht in periodischen Abständen, in der Regel nach deprimierenden 
Wahlergebnissen oder angesichts deprimierender Umfragebefunde, eine 
Debatte darüber auf, wie die Union ihr politisches Angebot den 
Bedürfnissen einer gewandelten Gesellschaft anpassen, also 
"modernisieren", kann, ohne ihre Stammklientel einzubüßen. Es ist ein
womöglich unlösbares Dilemma, und es ist kein Trost, dass die SPD 
daran noch viel schlimmer leidet.
Das Dilemma der Volksparteien in einer mittlerweile fragmentierten 
Gesellschaft ist die Schrumpfung ihrer angestammten Milieus. Auch die
SPD hat unter Rot-Grün erfahren müssen, dass sich mit ihren 
traditionellen Konzepten das Land nicht mehr regieren lässt. Woran 
die Union leidet, ist auch der aufreizende Gleichmut, mit dem ihr die
Kanzlerin diese Erfahrung zumutet.

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Telefon: 02331/9174160

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