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Westfalenpost: Nicht nur heiße Luft G20-Gipfel: Reform der Finanzmärkte

Hagen (ots)

Von Thorsten Keim
Die Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt trafen sich in
London. Die Teilnehmer des G20-Gipfels wollten nichts Geringeres, als
das globale Finanzsystem zukunftsfest machen - und das innerhalb von 
24 Stunden. Vor diesem Hintergrund ist das Ergebnis nicht schlecht. 
Der Gipfel auf der Insel hat nicht nur Spesen und heiße Luft 
produziert, sondern auch mit Ergebnissen aufgewartet. Mehr Kontrolle,
größere Transparenz und eine bessere Ausstattung des Internationalen 
Währungsfonds (IWF).
 Die Tagung im bedeutendsten Finanzzentrum der Welt geriet nicht zu 
dem allseits erwarteten Ein-Personen-Stück des Barack Obama. Die 
blumig proklamierte neue globale Finanzarchitektur trägt deutlich 
deutsch-französische Züge. Angela Merkel und Nicolas Sarkozy spielten
einen gekonnten Doppelpass. Die intensivere Kontrolle und Aufsicht 
der Finanzmärkte sowie das verschärfte Vorgehen gegen Steueroasen 
können sich die Bundeskanzlerin und der Staatspräsident auf ihre 
Erfolgsliste schreiben.
 Es ist eine weise Entscheidung, den IWF beim gewaltigen 
Billion-Dollar-Investitionspojekt Regie führen zu lassen. Keine 
andere Institution ist so geeignet. Im IWF und der Weltbank stehen 
den Schwellen- und Entwicklungsländern größere Mitwirkungsrechte zu. 
Jedes Land - und nicht nur die führenden Industrienationen - muss 
seinen Beitrag zur Überwindung der Krise leisten. Denn die größte 
Bekämpfung der Rezession kommt immer noch von nationalen Aktionen und
nicht durch Handlungen einer globalen Autorität zustande.
 Der G20-Gipfel von London hat gezeigt, dass der Patient lebt, doch 
die Heilung wird schwierig und teuer.

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Telefon: 02331/9174160

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