Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Was nicht sein darf

Hagen (ots)

Minister Jung und die Wahrheit über Kundus
Von Winfried Dolderer
Es ist eine reizvolle Frage, ob jemand als Arbeitsminister 
zurücktreten muss, weil er als Verteidigungsminister womöglich etwas 
verbockt hat. Dass es nicht die Opposition ist, die über 
Ministerrücktritte zu befinden hat, mag für Franz Josef Jung ein 
beruhigend sein. Man möchte gleichwohl nicht in seiner Haut stecken 
nach der Enthüllung bislang unbekannter Details zum Luftangriff auf 
zwei Tanklaster in Afghanistan. Entweder war der Minister schlechter 
informiert als seine Untergebenen, das wäre peinlich genug. Oder er 
hat die Unwahrheit gesagt, das wäre gar nicht auszudenken.
 Für die deutsche Afghanistan-Mission war das Bombardement auf der 
Sandbank bei Kundus die Stunde der Wahrheit. Spätestens da musste ja 
die Illusion platzen, die Bundeswehr sei dort in einem, wenn auch 
"robusten" Entwicklungshilfe-Einsatz unterwegs. Zu dieser Illusion 
hat Jung stets nach Kräften beigetragen. Ein Minister, der 
sympathischerweise keinen Krieg führen wollte, aber leider musste, 
und der sich dazu nach dem Prinzip verhielt, dass nicht sein kann, 
was nicht sein darf.
 Insofern stimmt es natürlich, dass Jung die Öffentlichkeit getäuscht
hat, aber nicht nur diese, auch sich selbst. Tote Zivilisten durch 
einen von der Bundeswehr angeordneten Angriff, das spricht dem lange 
gehegten Selbstbild dieses Landes Hohn: Es ist abscheulich, 
unerträglich, grausam. Es ist eben Krieg.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 22.11.2009 – 17:05

    Westfalenpost: Laumann fordert höheres Arbeitslosengeld für Leih- und Zeitarbeiter

    Hagen (ots) - Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat sich für ein höheres Arbeitslosengeld für Leih- und Zeitarbeiter ausgesprochen. Auf der Jahreskonferenz der WESTFALENPOST sagte der CDU-Politiker am Samstag in Hagen, "wir müssen die hohe Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt mit mehr Sicherheit für die Betroffenen verbinden", ...

  • 19.11.2009 – 18:58

    Westfalenpost: RWE: Strompreis bleibt stabil

    Hagen (ots) - Gute Nachricht für die Kunden des Energieversorgers RWE. Die Preise für Strom und Gas werden zum Jahresbeginn nicht erhöht. "Die RWE Vertrieb AG geht mit stabilen Preisen ins nächste Jahr", sagte RWE-Chef Jürgen Großmann im Interview mit der in Hagen erscheinenden Westfalenpost (Freitagausgabe). "Beim Strom bleiben sie voraussichtlich sogar bis in die zweite Jahreshälfte konstant." Beim Gas ...

  • 18.11.2009 – 19:24

    Westfalenpost: Westfalenpost (Hagen) zu Meseberg

    Hagen (ots) - Man erinnert sich daran vielleicht aus dem Schullandheim: Gemeinsam auswärts übernachten, nichts ist so förderlich für die Gruppendynamik, stiftet Vertrautheiten, Verbundenheit. Womit die Funktion einer Kabinettsklausur auch fürs Regierungsgeschäft in etwa beschrieben wäre. Zumal wenn man über ein so reizvolles Landheim verfügt wie das Schlösschen Meseberg. Wer sich also darüber wundern ...