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Westfalenpost: Kundus und kein Ende

Hagen (ots)

Die Kanzlerin muss endlich Position beziehen
Von Jörg Fleischer
Der Krieg in Afghanistan galt in Deutschland lange Zeit als ein 
Thema, von dem kaum jemand etwas wissen wollte. Das hat sich seit dem
umstrittenen Luftangriff bei Kundus geändert. Die katastrophale 
Informationspolitik des Verteidigungsministeriums hat dazu 
beigetragen, dass das Misstrauen der Bürger gegenüber der Mission am 
Hindukusch dramatisch gewachsen ist. Das ist nur allzu verständlich.
 Man stelle sich vor, das Kundus-Desaster wäre in seiner ganzen 
Tragweite schon während des Bundestagswahlkampfes ruchbar geworden. 
Eine Debatte um gezieltes Töten auf Befehl deutscher Soldaten in 
Afghanistan hätte Angela Merkel den Wahlsieg kosten können. Deshalb 
stellt sich rückblickend umso drängender die Frage: Wussten die 
Kanzlerin und ihr Amt wirklich nichts von den wahren Vorfällen bei 
Kundus? Hat allein das zuständige Ministerium vertuscht? Oder wurde 
der Fall Kundus in der damaligen Regierung absichtlich mit vereinten 
Kräften über den Wahltag hinaus verzögert und verheimlicht?
 So, wie es mittlerweile aussieht, haben in dieser brisanten 
Angelegenheit viele Verantwortliche weggeschaut. Deshalb muss die 
Aufklärung umso rückhaltloser erfolgen. Die Kanzlerin kann sich nicht
länger raushalten. Ansonsten riskiert sie, dass Karl-Theodor zu 
Guttenberg, der junge und unerfahrene Verteidigungsminister, 
politisch sturmreif geschossen wird.
 Auf jeden Fall ist der fatale Befehl von Oberst Klein nun umso mehr 
zur öffentlichen Angelegenheit geworden. Wann, wenn nicht jetzt, muss
gelten, dass die Bundeswehr die Armee des Parlaments ist?

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