Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Neue Bescheidenheit

Hagen (ots)

FDP in Sachen Steuern kompromissbereit
Von Rudolf Limpinsel
Eine gewisse Geschmeidigkeit kann man den Liberalen nicht absprechen,
wenn man die Wochenend-Äußerungen zur Steuerreform sortiert. Fünf 
Steuerstufen statt drei, Entlastung erst von 2012 an statt schon im 
kommenden Jahr, Entlastung um 16 statt 19 Milliarden Euro, vielleicht
auch nur um einen zweistelligen Milliardenbetrag. Das klingt alles 
nicht mehr ganz so apodiktisch wie zuvor.
Es mag sein, dass das Profil der FDP als einer Steuersenkungspartei 
für die Liberalen wesentlich ist, allein: Ohne Einvernehmen mit der 
Union lässt sich das Reformprojekt nicht vorantreiben, auch kann die 
FDP nicht aus einer Position der Stärke verhandeln. Die neue 
Bescheidenheit ist natürlich auch den Umfragewerten der FDP 
geschuldet.
Man kann aber davon ausgehen, dass CDU, CSU und FDP noch vor der 
Landtagswahl in NRW am 9. Mai Eckdaten eines Entlastungskonzeptes 
präsentieren werden. Denn sollte Schwarz-Gelb die Landtagswahl 
verlieren, dürften die Pläne ohnehin Makulatur sein.
Steuerreformpläne sind auch in wirtschaftlich besseren Zeiten schon 
gescheitert. Denn es geht nicht allein um niedrigere Tarife, es geht 
immer auch um den Abbau von Subventionen, angefangen von der 
steuerlichen Behandlung der Sonntagsarbeit bis hin zum Abbau lieb 
gewordener Freibeträgen.
Eine Steuerreform ist kein Selbstläufer. Ein Herzenswunsch der Bürger
ist sie derzeit erst recht nicht. Zu groß ist die Sorge, dass der 
überschuldete Staat seine Aufgaben und die, die er zusätzlich 
geschultert hat, nicht mehr finanzieren kann. Die neue Bescheidenheit
der FDP ist daher durchaus realistisch.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 26.03.2010 – 19:19

    Westfalenpost: Reform-Grundriss

    Hagen (ots) - Röslers Neuordnung des Pharmamarkts Von Winfried Dolderer Das hätte man nun ausgerechnet einer "bürgerlichen" Regierung, einem liberalen Minister kaum zutrauen mögen: So weit wie jetzt der FDP-Mann Rösler hat sich keiner seiner Vorgänger gegen die Pharmabranche aus der Deckung gewagt, das muss man ihm lassen. Festbeträge, Zwangsrabatte, das waren bislang die Instrumente des Gesundheitsministers in dem Sisyphus-Qualen gleichenden Bemühen, der ...

  • 25.03.2010 – 19:51

    Westfalenpost: Ein Konflikt verblasst

    Hagen (ots) - Mindestlohn jetzt auch in der Pflege Von Winfried Dolderer Auch so können Glaubenskriege enden, durch die Macht der Gewohnheit. Was haben sie sich in der Großen Koalition noch um jede einzelne Branche gezankt, die Union, die prinzipiell gegen den Mindestlohn, die SPD, die prinzipiell dafür war. Mittlerweile ist der Mindestlohn Alltag für unter anderen Textil- und Gebäudereiniger, Dachdecker, ...

  • 24.03.2010 – 19:44

    Westfalenpost: Hannelore Kraft (SPD) will Reiche zur Kasse bitten

    Hagen (ots) - Hagen. Die nordrhein-westfälische SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft fordert höhere Steuern für Reiche zur Finanzierung einer besseren Bildung. Sechs Wochen vor der Landtagswahl in NRW lehnte Kraft Steuersenkungen ab: "Wir sagen klipp und klar, dass wir nicht die Steuersenkungspartei sind", sagte sie der in Hagen erscheinenden Westfalenpost (Donnerstagausgabe). Statt Milliarden für Steuersenkungen ...