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Westfalenpost: Wirtschaft läuft Sturm gegen Klimapläne in NRW

Hagen (ots)

Düsseldorf. Das geplante rot-grüne Klimaschutzgesetz trifft auf 
breiten Widerstand in der Wirtschaft. Die Industrie- und 
Handelskammern NRW warnen vor einer "massiven Gefährdung des 
Wirtschaftsstandortes NRW" durch einseitige Belastungen der 16 000 
Industriefirmen in NRW.
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   In Stellungnahmen zur Verbändeanhörung über den Gesetzentwurf 
äußern auch Landwirtschaftskammern, Regionalräte und 
Energiewirtschaft heftige Bedenken gegen die Klimapläne. Im Kölner 
Regionalrat hatte eine Mehrheit mit Stimmen von SPD, CDU, FDP das 
Klimagesetz  abgelehnt, das "gravierende Auswirkungen" auf  
Großvorhaben wie den Kraftwerks-Neubau oder die Ansiedlung 
emittierender Großindustrie haben würde.
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   Der rot-grüne Gesetzentwurf sieht eine Senkung der 
Treibhausemissionen bis 2020 in NRW um 25 Prozent und bis 2050 um 80 
Prozent vor. Weil ein Drittel des bundesweiten CO2-Ausstoßes aus NRW 
stammt und die Hälfte der energieintensiven Industrien mit 400 000 
Beschäftigten an Rhein und Ruhr arbeitet, befürchtet die Wirtschaft 
erhebliche Gefahren und Kosten. "Die Risiken des Klimaschutzgesetzes 
sind deutlich größer als sein Nutzen", mahnte IHK-NRW-Präsident Paul 
Bauwens-Adenauer in der Stellungnahme.
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   Die IHKs beklagen, dass die NRW-Wirtschaft gezwungen werden soll, 
einseitig und weit über den Bundesdurchschnitt hinaus in den 
Klimaschutz zu investieren. Auf diesem "wirtschaftspolitischen 
Irrweg" gefährde Rot-Grün mittelfristig den Energie- und 
Wirtschaftsstandort NRW. Eine isolierte Verschärfung der 
Umwelt-Auflagen bringe angesichts des NRW-Anteils von einem Prozent 
an den weltweiten Emissionen "fast nichts", betonte Bauwens-Adenauer.
Rechtsunsicherheit und der unklare Strafkatalog bei Verstößen seien 
weitere Mängel.
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   Das im NRW-Koalitionsvertrag vereinbarte Klimaschutzgesetz wollte 
Rot-Grün zunächst Ende Mai verabschieden. Nach Kritik der Wirtschaft 
bremste  Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) den grünen 
Umweltminister Johannes Remmel. Strom müsse bezahlbar bleiben, eine 
De-Industrialisierung werde es mit der SPD nicht geben, erklärte 
Kraft.
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   Einmütig lehnten die fünf Regierungspräsidenten eine Stellungnahme
ab und forderten eine frühe Beteiligung an der Erarbeitung eines 
neuen Klimaschutzplans. Die Landwirtschaftskammern NRW sehen die 
Landwirte durch die geplanten sektoralen und raumbezogenen Ziele "in 
besonderer Weise betroffen". Aus Sicht des FDP-Experten Kai Abruszat 
hat sich Rot-Grün bei dem "mit heißer Nadel gestrickten" 
Gesetzentwurf isoliert. Das Vorhaben gleiche einem "Generalangriff 
auf viele tausend Arbeitsplätze in der Industrie", sagte Abruszat. 
Minister Remmel sieht in Klimaschutz und Ausbau der Erneuerbaren 
Energien dagegen gute Chancen für neue Jobs.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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