Westfalenpost: Nationales Waffenregister: Es kann jeden treffen Von Joachim Karpa
Hagen (ots)
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Eine Redensart, die der Waffenlobby nicht schmeckt und nie schmecken wird. Seien es Jäger, Schützen, Sammler oder Hersteller: Mit Erfolg haben sie bislang eine Verschärfung des Waffenrechts verhindert. Mit jedem neuen Amoklauf aber, an dieser Stelle sei nur an die Bluttaten in Winnenden und Erfurt erinnert, wird die Diskussion über den Waffenbesitz erneut aufflammen. Schließlich ist niemand vor dem Blutrausch eines Wahnsinnigen gefeit. Es kann jeden treffen. Umso mehr verwundert es, wie sorglos der Staat mit dem Waffenarsenal seiner Besitzer verfährt. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es eine Million legal registrierter Waffen. Dass großkalibrige Waffen weiterhin in unbegrenzter Zahl erworben werden können, stimmt nicht weniger nachdenklich. Überraschend für den unbewaffneten Bürger ist: Wer die Waffen wo wie aufbewahrt, wird von den Behörden mit freundlichem Desinteresse begleitet. Lapidar heißt es: Für Kontrollen fehlt das Personal. Also geht der ordnungsgemäße Verbleib des tödlichen Geräts im Alltag staatlicher Bürokratie unter. Wohlgemerkt, es geht nicht um harmlose Wasser- oder Farbpistolen. Die Ankündigung unangemeldeter Inspektionen vor Ort - warum nicht gegen Gebühr? - dürfte das Verantwortungsbewusstsein der Besitzer schärfen, ob es ihnen nun schmeckt oder nicht.
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