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Westfalenpost: Westfalenpost zu Auftakt Wahlkampf NRW: NRW-CDU hat für Berlin eine Bringschuld Von Wilfried Goebels

Hagen (ots)

Berlin, Berlin - die beiden großen Parteien in NRW rüsten sich für die Bundestagswahl. Kein Zweifel, an Rhein und Ruhr entscheidet sich, wer die nächste Bundesregierung stellt. Nach dem Debakel bei der NRW-Landtagswahl hat der größte CDU-Landesverband eine erhebliche Bringschuld. Landeschef Laschet hat die Union auf einen harten Wahlkampf eingestimmt. Er will die Partei für neue Wählerschichten öffnen, gleichzeitig aber das starke Bedürfnis der Stammwähler nach konservativen Werten erfüllen. Mit der ersten Muslimin auf der Landesliste beweist er Mut. Laschet wird aber noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, um die Partei in der Breite für den Kurs zu gewinnen. Während Kanzlerin Merkel in der NRW-CDU Kultstatus genießt, muss der eigenwillige SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück die Sympathien der Genossen erst zurückgewinnen. Viele in der Partei haben nicht vergessen, dass Steinbrück mit der rot-grünen Koalition in NRW 2005 Schiffbruch erlitten hat und die Hartz-Gesetze vorantrieb. In der Rolle des Kanzlerkandidaten wandelt sich der Weltökonom in atemberaubendem Tempo zum Bannerträger des Sozialen. Der NRW-CDU fällt bis zur Wahl die Aufgabe zu, den SPD-Kanzlerkandidaten zu entzaubern. Die Regierungsbilanz des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Steinbrück war mäßig. Dass Steinbrück jetzt mit den Grünen im Bund regieren und die Steuern erhöhen will, bietet Angriffsflächen. Die NRW-CDU gerät allerdings in Gefahr, in die Rolle eines Kanzlerwahlvereins zurück zu fallen. Nicht wenige plagt die Sorge, dass das einseitige Programm "Merkel, Merkel, Merkel" nicht reichen könnte.

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