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Westfalenpost: Kleinsparer im Fokus Kommentar von Stefan Pohl zur Beratung der Banken

Hagen (ots)

Es klingt so schön eingängig: Banken verzichten lieber auf Wertpapierberatung, weil ihnen der verschärfte bürokratische Aufwand und das Schadenersatzrisiko zu groß geworden sind. Hört sich an wie eine Trotzreaktion, ist aber keine. Aufwand und Ertrag stehen einfach nicht mehr im rechten Verhältnis zueinander. Das kommt der Sache näher. Dabei geht es vor allem um die Anlagesumme. Gemeint sind nicht wirklich vermögende Kunden, sondern das Heer der Kleinsparer, die aus Bankensicht gemessen am eingesetzten Kapital einen zu hohen Beratungsbedarf haben. Eine einfache betriebswirtschaftliche Rechnung, in die auch das höhere Schadenersatzrisiko infolge der ausführlichen Dokumentation eingeht. Verlierer werden künftig wieder einmal normalverdienende Kunden auf dem Land sein. Flächendeckende Beratung vorzuhalten, wird für die meisten Institute schwieriger werden, weil vielen Umfragen zufolge die Zahl der Internet-Kunden stetig zunimmt. Dieser Teil des Geschäfts bleibt dann den Hauptstellen in der nächsten größeren Stadt vorbehalten. Mit allen Problemen der Erreichbarkeit. In der Fläche wird dann oft genug nur noch ein Automat stehen. Der kann vieles, aber sprechen kann er noch nicht.

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