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Westfalenpost: Kirchentag in Hamburg

Hagen (ots)

<p>Zum Ende eines Kirchentages stellt sich die immer gleiche Frage: Was bleibt? Für Hamburg darf gesagt werden, dass die Vergewisserung des eigenen Glaubens für die 120 000 Dauerteilnehmer und zusätzlichen 40 000 Tagesbesucher ein prägendes Erlebnis war. </p><p/><p>Das Kirchentagsmotto "Soviel du brauchst" erwies sich dabei als eine geschickte Wahl. Mag sein, dass es von außen wie eine Art konsumorientierte "Geiz-ist-geil"-Kampagne wirkte. Innen, im Kirchentagsgefüge, stellte sich dies nicht so dar. Hier wurde ein "Nur soviel du brauchst" daraus. Einsichtsdenken in eine neue Bescheidenheit, eine neue Verantwortung, ein neues Teilen und Aufteilen. Nicht im Sinne vollmundiger Fensterreden, sondern im persönlichen Begreifen, im individuellen Verändern eigener Denk- und Handlungsmuster.</p><p/><p>Die evangelischen Christen haben sich in Hamburg als eine starke gesellschaftliche Kraft wahrgenommen, die durchaus etwas verändern kann. Am besten dadurch, dass jeder bei sich selbst beginnt. Die Verantwortung nicht nur als Forderung an die Politik abgeben, sondern auch eigenständig übernehmen. Dazu gehört nicht zuletzt, das mögliche Anderssein des Nächsten zu akzeptieren, eine unmittelbare Chance, einen Qualitätsgewinn für das eigene Leben darin zu erkennen. </p><p/><p>Kirchentage erweisen sich für die Beteiligten häufig als Modell einer besseren Welt: Es ist also doch möglich, friedlich, verständnisvoll und tolerant miteinander umzugehen. Gerade die jungen Menschen sind für dieses positive Gemeinschaftserlebnis empfänglich. Der Kirchentag macht auf seine Weise gesellschaftsfähig. Und der Kirchentagspräsident hat auch Recht, wenn er feststellt: "Für viele hier hat sich der Glaube vertieft."</p>

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