Westfalenpost: Ohne Plan Kommentar zur Lage in Syrien von Joachim Karpa
Hagen (ots)
Israelische Kampfjets fliegen Angriffe auf Ziele in Syrien, syrische Rebellen setzen nach Ermittlungen der Vereinten Nationen Giftgas ein, der Iran versorgt die libanesische Hisbollah mit Raketen - und die internationale Gemeinschaft schaut der Eskalation im Nahen Osten hilflos zu. Die Zeit drängt, eine schlüssige Friedenslösung für Syrien zu finden. Allein die geographische Nähe, zwischen Jerusalem und Damaskus liegen gerade einmal 220 Kilometer, erlaubt nach der israelischen Aktion keine endlosen Debatten mehr über Pläne, das Blutbad in Syrien zu beenden. Bislang haben alle Vorschläge, von Waffenlieferungen an die Rebellen bis zur militärischen Intervention, zu keinem Ergebnis geführt. Die Gefahr, dass sich der Bürgerkrieg in Syrien zu einem Flächenbrand in der Region entwickelt, schwelt weiter. Dass Israel nicht tatenlos zuschaut, wenn vor seiner Haustür Massenvernichtungswaffen, die sich gegen das Land richten, angeliefert werden, ist aus Sicht israelischer Interessen nachvollziehbar: Die Luftangriffe sind ein Warnschuss an die Adresse des Iran. Dass sich das Handeln der internationalen Gemeinschaft auf verbale Allgemeinplätze beschränkt, ist angesichts der mehr als 70000 Toten bedrückend. Aufrufe zu mehr Besonnenheit wirken seltsam deplatziert.</p>
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