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Westfalenpost: Schiefes Westfalen-Bild
Kommentar zur Darstellung der Region in Schulbüchern von Rolf Hansmann

Hagen (ots)

Schwaben sind geizig, Westfalen sind stur, Rheinländer sind gesellig, Bayern sind grantig, und Ostfriesen sind Witzfiguren. Der Mensch neigt zu seltsamen Vorurteilen, über die sich herzhaft lachen lässt. Doch aus Spaß wird Ernst, wenn bereits Heranwachsenden in Unterrichtsmaterialien falsche Klischees nahe gebracht werden, die sich durch stetige Wiederholung in den Köpfen festsetzen. Wenn über Westfalen ein unbegründetes Hinterwäldler-Image verbreitet wird, ist das in vielerlei Hinsicht schädlich: das Selbstbewusstsein der Bewohner dieses modernen und innovativen Landstrichs leidet; man tut sich schwer(er) damit, eine Identität für seine unmittelbare Umgebung aufzubauen; Unternehmen und Fachkräfte überlegen es sich zwei Mal, ob sie in eine Gegend ziehen, die fälschlicherweise als "verschlafen" gebrandmarkt wird. Westfalen ist nicht tiefste Provinz. Westfalen hat unter wirtschaftlichen und touristischen Gesichtspunkten außerordentlich viel zu bieten. Die Westfalen haben ein Recht darauf, dass ihre Leistungen gewürdigt werden. Auch in Schulbüchern - auch wenn dieser "Nebenkriegsschauplatz" auf den ersten Blick als Lappalie angesehen werden könnte. Das schiefe Bild (über Westfalen) muss gerade gerückt werden.

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