Westfalenpost: Sehnsucht nach dem Dorf Von Andreas Thiemann
Hagen (ots)
Zugegeben, der Begriff "ländlicher Raum" klingt nicht gerade sonderlich spannend. Und die vielfältigen Signale, die aus eben diesen Regionen kommen, geben auch wenig Anlass zur Ansicht, dass sich daran über Nacht schon etwas ändern könnte. Doch erinnern wir uns, dass auch das Wort "Heimat" schon einmal in gar nicht so weiter Vergangenheit muffig und entsprechend abgeschrieben war. Erst die Globalisierung hat hier zu einer regelrechten Renaissance des Begriffes und zu einer neuerlichen Identifikation geführt.
Ähnliches muss, Ähnliches wird auch mit dem ländlichen Raum geschehen. Unsere Zukunft ist keine ausschließlich urbane; wir alle würden daran und damit nicht glücklich werden. Erst das Zusammenspiel von Stadt und Land sorgt für echte Lebensqualität. Dafür ist es aber notwendig, den lange vernachlässigten ländlichen Raum deutlich stärker zu fördern. Dass NRW-Umweltminister Remmel ein 1000 Seiten starkes Perspektiv-Papier hat erstellen lassen, lässt immerhin hoffen.
Die Infrastrukturen auf dem Land können nicht denen in den Großstädten gleichen, doch sie müssen jenes Maß an alltäglicher Qualität garantieren, die ein Leben auf dem Land überhaupt ermöglichen. Gelingt das, kann das Dorf ein ganz neues Sehnsuchtsziel werden. Auch für so manch verwöhnten Städter.
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