Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Nachträgliche Legitimation darf nicht sein Von Martin Gehlen

Hagen (ots)

Für die diabolische Mentalität des syrischen Diktators Bashar al-Assad sind dies Tage größter Genugtuung. Die von ihm genährten Terrorbrigaden des Islamischen Staates (IS) richten im regionalen Gefüge des Nahen Ostens inzwischen solche Verwüstungen an, dass sich selbst die USA demnächst gezwungen sehen könnten, Bodentruppen und Luftwaffe von Damaskus de facto als Kriegsgenossen zu akzeptieren.

IS hat nahezu sämtliche Koalitionen des Nahen und Mittleren Ostens durcheinander gewirbelt. Viele der jahrzehntelang gepflegten Rivalitäten und Frontlinien sind quasi über Nacht verblasst. Auf irakischem Boden koordinieren sich inzwischen Iran, Russland und die USA. Die Kurden untereinander waren noch nie so einig wie jetzt. Im Libanon kämpfen Hisbollah und ihre pro-westlichen Kontrahenten Seite an Seite gegen die schwarzen Eindringlinge.

Das Zentrum des nahöstlichen Krebsgeschwulstes jedoch, wie US-Präsident Obama es formulierte, liegt in Syrien, in dem verheerenden Bürgerkrieg, dem Massenmord des Assad-Regimes an der eigenen Bevölkerung, der gezielten Förderung der Gotteskrieger-Barbarei, nur weil sie dem eigenen Machtüberleben diente. Bashar al-Assad kann kein Verbündeter sein im Kampf gegen das "Islamische Kalifat". Seine Schergen agieren im Dunkel der Verließe genauso bestialisch wie die blutrünstigen Gotteskrieger im Licht der öffentlichen Plätze.

Mag sein, dass mögliche westliche Luftangriffe in Syrien die Existenz des Regimes von Damaskus verlängern, mag sein, dass sie am Ende Assads Sturz beschleunigen. Eines aber darf in der syrischen Tragödie nicht passieren, dass Assads Krieg gegen die eigene Bevölkerung nachträglich irgendeine Legitimität verliehen bekommt.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 25.08.2014 – 20:23

    Westfalenpost: Belastung in NRW-Gewässern

    Hagen (ots) - Nicht alles, was aus Brüssel kommt, ist schlecht. Dazu zählt auch die bereits im Jahr 2000 in Kraft getretene Wasserrahmenrichtlinie. Die gibt ein erstrebenswertes Ziel vor: Ökosysteme und mithin Menschen nachhaltig vor Chemie-Cocktails zu schützen. Nachteil: Die Grenzwerte sind angesichts fehlenden Investitionswillens in bessere Technik bis 2021 nicht einzuhalten. Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) ...

  • 24.08.2014 – 21:41

    Westfalenpost: Ein Sieg der Vernunft? Von Torsten Berninghaus

    Hagen (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel dürfte längst bedauern, dass die Pkw-Maut seinerzeit den Weg in den Koalitionsvertrag gefunden hat. Denn das rechtlich schwierige Vorhaben verliert zunehmend die Zustimmung der Bevölkerung und droht jetzt auch zu einem Krach innerhalb der konservativen Schwesterparteien zu führen. Kein Geringerer als Armin Laschet organisiert den Widerstand und macht im Schulterschuss mit ...

  • 24.08.2014 – 21:36

    Westfalenpost: Wasser predigen und Wein trinken Von Rolf Hansmann

    Hagen (ots) - Es ist keine Frage fehlender politischer Fortune, wenn die NRW-Landesregierung in Anbetracht einer zu erwartenden Niederlage bei der Beamtenbesoldung vor dem Verfassungsgericht offenbar noch schnell vor einer Haushaltssperre eine Beförderungswelle in einigen Ministerien veranlasst. Es wäre ein Eigentor, eine politische Instinktlosigkeit, ein Glaubwürdigkeitsverlust, der so schnell nicht zu kitten ist. ...