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Westfalenpost: Allein die Nachhaltigkeit bewahrt unsere Wälder
Kommentar von Torsten Berninghaus zur Waldinventur

Hagen (ots)

Wenn die Förster und Waldbesitzer Inventur machen, dann haben sie eine ebenso große wie wichtige Aufgabe vor sich. Denn die bundesweit 90 Milliarden Bäume bedecken nicht nur ein Drittel der Fläche des Landes, sie sind auch Wasserspeicher, Luftfilter, Erholungsraum und vor allem sind sie Wirtschaftsfaktor. Mehr als eine Million Menschen arbeiten im Cluster Holz - also in der Forstwirtschaft sowie in den verarbeitenden Industrien. Sie alle werden sich über das Ergebnis der Zählung freuen. Denn der Wald in Deutschland ist seit 2002 gewachsen. Gleichzeitig aber wachsen auch die Ansprüche und Anforderungen an den Wald. Vor allem in NRW, wo der Orkan Kyrill im Januar 2007 die Fichtenschonungen der Staats- und Privatwälder hektarweise umgelegt hat. Und wo aufgrund des rasant gestiegenen Holzpreises mancher Waldbesitzer zur Säge greift, um Kasse zu machen. Beide Effekte führen dazu, dass Fichtenholz in NRW in den letzten zehn Jahren um fast 19 Millionen Kubikmeter abgenommen hat. Die Sägeindustrie befürchtet bereits einen Engpass bei Schnittholz für den wichtigen Baubereich. Nun bedeutet eine solche Nutzung selbstverständlich nicht den Kahlschlag der NRW-Wälder. Aber sie ruft einmal mehr den Nachhaltigkeitsgedanken der Forstwirtschaft ins Gedächtnis. Die heimischen Waldbauern wissen seit Generationen, dass ihre Pflanzungen und ihre Pflege erst der Enkelgeneration zugute kommen werden. Dieses Vertrauen in die Langfristigkeit des eigenen Tuns ist daher der entscheidende Faktor für intakte Ökosysteme, für eine auskömmliche Forstwirtschaft, für erlebenswerte Naherholungsgebiete - also für unsere Kulturlandschaft. Unsere Wälder sind Alleskönner und ein wertvoller Schatz. Diesen gilt es zu bewahren.

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