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Westfalenpost: EU-Krise

Hagen (ots)

<p>Wir machen ja den Fehler, dass wir vieles nur aus unserer Perspektive sehen. Das ist menschlich. Jeder ist sich selbst der Nächte. Bezogen auf die Europäische Union verbietet sich eine solche Sichtweise - eigentlich; die EU ist schließlich auf Gemeinschaft und damit auf Kompromisse angelegt. Man müsste also öfter mal durch die Brille der anderen schauen. </p><p>Zum Beispiel durch die der Osteuropäer. Dort lehnen ja nicht nur die Regierungen, sondern auch die größeren Teile der Bevölkerung den Zuzug von Flüchtlingen ab. Oder durch die der Südländer: Wer glaubt, Griechenland und Spanien hätten ihre Krisen hinter sich gelassen, ist naiv. Oder durch die der Briten: Heute will Premier Cameron Reform-Forderungen für den Verbleib seines Landes in der EU auf den Tisch legen. Das könnte man als Erpressung bezeichnen - oder aber einfach nur als Mosaiksteinchen im hässlichen Bild einer zerbröselnden Europäischen Union. </p><p>Auf den Punkt gebracht: Die EU ist in einem erbärmlichen Zustand. Und viele, die nun Zeter und Mordio schreien, sind selbst daran schuld. </p><p>Was viel schlimmer ist: In Europa schwinden die gemeinsamen Werte. Die EU ist zu groß geworden, das belegt der Umgang mit der Flüchtlingsproblematik. Eine Union in diesem Zustand brauchen wir nicht.</p>

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