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Westfalenpost: Stefan Pohl zur Fed-Zinsentscheidung

Hagen (ots)

Mit der moderaten Zinsanhebung der US-Notenbank ist keine Bombe geplatzt - der Schritt war schon seit langem erwartet worden. Dennoch könnten die Folgen weitreichend sein, sogar die Weltwirtschaft durcheinanderwirbeln, schließlich geht die Zeit des billigen Geldes allmählich zu Ende, die mit der Finanzkrise eingesetzt hatte. Mit Spannung wird jetzt zu verfolgen sein, welche Auswirkungen dies auf die Politik der Europäischen Zentralbank hat. Kurzfristig vermutlich keine. Die EZB wird die Zinsen niedrig halten, um das fragile Wachstum in einigen Ländern Europas nicht zu gefährden. Deshalb können die gebeutelten Sparer im Euroraum nicht schon jetzt aufatmen. Die Zinswende kommt - noch - nicht bei ihnen an. Ihre faktische Enteignung geht weiter. Vor sieben Jahren wurden in den USA die Zinsen praktisch abgeschafft, andere Währungsräume folgten. Das rettete damals die Weltwirtschaft vor dem Zusammenbruch. Die Vorzeichen haben sich geändert, und die Fed reagiert richtig, wenn auch spät. Riesige Geldmengen werden jetzt in die USA zurückfließen und wollen dort angelegt werden. Das erhöht den Druck auf die Notenbanken der übrigen Welt. Es wird sich zeigen, wie lange sie standhalten.

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