Westfalenpost: Martin Korte zur Rente
Hagen (ots)
Wir leben in einer Rentner-Demokratie. Nein, das ist kein Schimpfwort, das ist einfach nur eine Feststellung: Die Zahl der Senioren steigt, gleichzeitig haben viele junge Menschen keine Lust, zur Wahl zu gehen. Deshalb sind die Älteren längst mehr als das Zünglein an der Waage - sie sind maßgeblich für politische Mehrheiten in Deutschland. Dass dieser Umstand viele Politiker dazu verleitet, die Rentner von heute zu beschenken und die von morgen zu vergessen, ist menschlich - aber falsch. Für das kräftige Plus bei den Renten im vergangenen Jahr und das ordentliche Plus im kommenden Jahr tragen die aktuellen Entscheidungsträger nur sehr indirekt die Verantwortung, für teure Wahlgeschenke wie eine Ausweitung der Mütterrente sind sie dagegen selbst Rechenschaft schuldig. Bezahlen müssen diese Präsente nämlich die zukünftigen Generationen mit einem deutlichen Minus bei den Altersbezügen. Die finanzielle Versorgung der Senioren wird ein zentrales Wahlkampfthema, das steht schon jetzt fest. Unsere Regierenden stehen in der Pflicht, die aktuelle und zukünftige Altersarmut zu bekämpfen und die Rente so nachhaltig zu sichern, dass sie jungen Menschen eine Perspektive bieten kann. Sonst haben sie es nicht verdient, wiedergewählt zu werden.
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