Westfalenpost: Strafe ist auch eine Chance
Kommentar von Elmar Redemann zur Sperrung der BVB-Südtribüne
Hagen (ots)
Bei Lichte betrachtet, konnten die Verantwortlichen von Borussia Dortmund keine andere Entscheidung treffen, als dem Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses zuzustimmen und die Sperrung der Südtribüne im nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg zu akzeptieren. Eine Ablehnung des Urteils, um in einer Verhandlung ein milderes Strafmaß zu erwirken, hätte nach den Gewaltexzessen gegen RB Leipzig eine fatale Außenwirkung gehabt. Ob zu Recht oder nicht - der BVB hätte sich dann den Vorwurf gefallen lassen müssen, keine Verantwortung für das Fehlverhalten einiger Fans übernehmen zu wollen. Es sei zwar daran erinnert, dass die Borussia eben nicht für die Krawalle vor dem Stadion, sondern vor allem für Schmähplakate auf den Rängen belangt wurde. Eine Kollektivstrafe, wie sie nun 25000 Anhänger betrifft, hält man beim BVB im Grundsatz für falsch. Anders sind solche Vorfälle aber kaum zu sanktionieren - und das gewählte Strafmaß erscheint durchaus angemessen. Ohne die "gelbe Wand" sollte für die Mannschaft in sportlich schwieriger Situation nun das Motto "Jetzt erst recht!" gelten. Doch auch die Sitzplatz-Fans können am Samstag ein positives Signal senden - mit einer fairen, aber leidenschaftlichen Trotzreaktion.
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