Westfalenpost: Ärger auf der Kurzstrecke
Kommentar von Harald Ries zum Chaos im Flugverkehr
Hagen (ots)
Wenigstens sind noch keine Herbstferien. Das mag bedauern, wem der Regen jetzt aufs Gemüt schlägt, doch reisetechnisch ist der späte Ferientermin ein Glück. Denn wenn die Familien in der zweiten Oktoberhälfte in die Ferne schweben wollen, ist die Zukunft von Air Berlin geklärt und die Probleme mit den Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Flughafen sind erledigt. Zumindest darf man das hoffen. Bei Air Berlin verschärft der als Krankmeldung getarnte wilde Streik von 200 Piloten die Krise dramatisch. Wenn es so weiter geht, muss die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft den Betrieb einstellen, bevor die Übernahme geklärt ist. Das kann höchstens Ryanair-Chef O'Leary wünschen. Gleichwohl ist die Sorge früherer LTU-Piloten verständlich, durch Einstellung der Langstrecken würden sie sofort entlassen. Alles entscheidet sich in den kommenden Tagen. Bei den Sicherheitskontrollen sollte man daran erinnern, dass sie eine Aufgabe der Bundespolizei sind. Wenn ihr Dienstleister versagt, muss sie eben übernehmen. Kann sie aber nicht. Unsere Schlagzeile von gestern: Dramatische Personalnot bei Bundespolizei. Kurzfristig sind Ärger und Empörung groß und berechtigt. Mittelfristig wird Fliegen sicherlich teurer. Langfristig ist das (wg. Umwelt) so schlecht nicht.
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