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Westfalenpost: Kommentar zu den Finanzen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Hagen (ots)

Seit einiger Zeit ist es Mode, auf die öffentlich-rechtlichen Sender einzuprügeln. Die Totschlag-Argumente sind immer dieselben: zu teuer, zu staatsnah. Differenziert ist diese Kritik nur selten. Und trotzdem: ARD und ZDF stehen vor einem grundlegenden Wandel. Experten fordern nicht weniger als eine umfassende Strukturreform. Die Sender sollen nicht einfach nur sparen, sondern nachhaltig die Kosten senken. Eine Reform wird nicht reichen - den Öffentlichen-Rechtlichen steht eher eine Revolution ins Haus. Auch wegen des Geldes, aber nicht nur. Denn das Internet stellt die Sehgewohnheiten des Publikums auf den Kopf. Netflix, Amazon und andere schmeißen mit dem Geld nur so um sich. Da kommen die deutschen "Anstalten" nicht mit. Vielleicht sollten sie sich langfristig auf ihren Informationsauftrag konzentrieren, weil ihnen für die Unterhaltung erstens die Finanzmittel und zweitens die Zuschauer ausgehen. Dann könnten auch die Gebühren sinken. Fatal wäre es jedoch, die Öffentlich-Rechtlichen grundsätzlich in Frage zu stellen. In anderen Ländern lässt sich bestaunen, wie ausschließlich privat finanziertes Fernsehen zur gesellschaftlichen Degeneration beiträgt.

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