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Westfalenpost: Brisanter Rahmen Fußball-Länderspiel in Krawall-Vorstadt

Hagen (ots)

Von Klaus Theine
Reisen nach Frankreich ist zurzeit nicht ungefährlich. So 
beurteilt es das Auswärtige Amt und spricht gestern Warnungen aus.
 Kein Problem sieht der Deutsche Fußball-Bund. Er fliegt nach Paris 
zum Länderspiel ein, das am Samstag um 21 Uhr beginnt.
 Eine Polizei-Eskorte wird den Bus der Stars zum Stadion begleiten. 
Es ist deshalb nicht zu erwarten, dass das Gefährt mit seiner 
kostbaren Fracht vom Weg abkommt und womöglich mitten in Saint Denis 
strandet.
 Die meisten der 2000 deutschen Fans reisen mit dem Auto an. Einen 
Navigationsfehler können sie sich nicht leisten. Eine einzige falsche
Abfahrt - und es geht direkt in die Gefahr. Die Vorstadt Saint Denis 
gilt als "ein soziales Sprengstofflager erster Güte" (Der Spiegel). 
Hier lodern die Flammen seit der ersten Krawall-Nacht in Frankreich 
und hier liegt das Stade de France.
 Ein Prachtbau für 80 000 Menschen, 380 Millionen Euro teuer, 
Schauplatz der WM vor sieben Jahren. Im Glas des Palastes spiegeln 
sich heute die Bilder der Brandstifter. Das Spiel bietet ihnen eine 
ideale Bühne. Es könnte eine risikoreiche Fußball-Nacht werden.
 Eine Absage der Partie wäre indes ein schlechtes Zeichen: Die Gewalt
käme wieder einen Schritt weiter.
 Doch der Fußball sollte nicht so tun, als lebe er auf einem eigenem 
Planeten, fernab des Weltgeschehens. Er tritt in brisantem Rahmen an 
und das sollte er nur tun, wenn Sicherheit im höchst möglichen Maße 
gewährleistet ist.

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