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Westfalenpost: Autoritätsverlust CSU kritisiert ihren Ministerpräsidenten

Hagen (ots)

Von Jörg Bartmann
Wer sich ohne Erklärung von dannen schleicht, muss in den eigenen 
vier Wänden mit einem Beben rechnen. Edmund Stoibers Flucht aus 
Berlin hat natürlich seiner Autorität im Freistaat geschadet. Kritik 
am bayerischen Ministerpräsidenten war so etwas wie 
Majestätsbeleidigung. Das ist außer Kraft gesetzt. Das Verständnis 
der CSU ist auf Führungskraft angelegt. Stoibers Zaudern und Zögern 
ist daher nicht nur Wasser auf die Mühlen der Hinterbänkler. Die 
zweite Garde steht bereit, um endlich mehr Mitsprechen zu dürfen.
 Ohne Zweifel, Stoiber ist angeschlagen, sein Einfluss beschnitten. 
Sein Instinkt ist nicht verloren. Der Regierungschef wird sich 
bußfähig zeigen, etwas von seiner Machtfülle aufgeben. Das ist auch 
das Mindestmaß dafür, dass Stoiber persönliche Interessen höher 
einstuft, als die der Republik. Kommt Zeit, kommt Rat - als CSU-Chef 
wird er seine Stimme schnell wieder erheben. Das entspricht seinem 
Naturell: eigentlich weiß er ja doch alles besser.

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